
Kolumnen_Keine Panik #17: Es ist nur ...
Gürtelrose
OK, passen Sie auf: Da stehen also Nacht für Nacht diese Damen am Gürtel, vor rotbeleuchteten Auslagen, jede von ihnen mit glänzenden Augen und schön wie eine Blume ... Schluß mit dem Unfug. Die Realität sieht wie immer anders aus - und kann ordentlich wehtun. 10.03.2009
Woran Sie es merken: Wie so vieles im Leben beginnt auch diese Krankheit mit mysteriösen Schmerzen. Sie breiten sich entlang der Nervenbahnen aus, die von der Wirbelsäule zum Brustbein verlaufen. Erstes Kennzeichen: Die brennende Pein beschränkt sich fast immer auf eine Körperhälfte. Zweites Kennzeichen: Nach zwei bis drei Tagen bildet sich an den betroffenen Stellen ein bläschenförmiger Ausschlag auf gerötetem Untergrund. Spätestens dann sollten Sie Bescheid wissen.
Was es ist: eine vom Varicella-Zoster-Virus (einer Herpes-Unterart) hervorgerufene Hautkrankheit. Mit diesem Viren infizieren sich fast alle Mitteleuropäer vor dem zehnten Lebensjahr; 90 Prozent aller Infizierten erkranken an Windpocken. Durch die Antikörper wird das Virus nicht vernichtet, sondern zieht sich nur in die Nervenwurzeln des Rückenmarks zurück.
Woher es kommt: Zoster (alias Gürtelrose) wird durch eine Reaktivierung des Virus bzw. eine Neuinfektion hervorgerufen und tritt in einer Mehrzahl der Fälle bei Menschen über 50 auf. Begünstigt wird die Krankheit durch ein geschwächtes Immunsystem (u. a. bei AIDS- und Chemotherapie-Patienten).
Was passieren kann: Nach spätestens fünf Tagen hat der sehr schmerzhafte Ausschlag seinen Höhepunkt erreicht; danach platzen die Bläschen auf und verheilen. Wird aber nicht rechtzeitig behandelt, so können später an den befallenen Stellen Nervenschmerzen (postzerotische Neuralgie) auftreten.
Was Sie dagegen tun: vom Arzt möglichst schnell ein Medikament gegen die Viren verschreiben lassen.
Peinlichste Momente: Wenn Ihnen jeder Depp erzählt, daß der Streß an Ihrer Gürtelrose schuld ist. Danke - aber diesmal ist es nur ein Virus!
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