Kolumnen_Keine Panik #10: Es ist nur ...

Hodenkrebs

Als Hobbymediziner verrate ich Ihnen: Manchmal dürfen Sie durchaus Panik empfinden. Nur nützt die auch bei dieser Krankheit so gut wie gar nichts. Das Leben hält eben allerlei gemeine Überraschungen bereit - und das sollte man irgendwann gelassen hinnehmen.    20.01.2009

Woran Sie es merken: Sie können sowohl optisch als auch durch Ertasten eine knotige Vergrößerung des Hodens feststellen. Möglicherweise verspüren Sie auch einen ziehenden Schmerz oder ein Schweregefühl im betroffenen Hoden. Suchen Sie den Hausarzt oder Urologen auf, damit der eine Ultraschalluntersuchung anordnen kann.

 

Was es ist: Möglicherweise ein bösartiger Hodentumor - übrigens die häufigste Krebserkrankung junger Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Hier muß man zwischen zwei Gruppen, den Seminomen und den Nichtseminomen, unterscheiden; erstere reagieren besser auf Strahlentherapie, während bei zweiterer Operation und Chemotherapie erfolgversprechender sind.

 

Woher es kommt: Die genaue Ursache kennt - wie bei den meisten Krebsarten - niemand. Statistisch gesehen tritt Hodenkrebs häufiger bei Männern auf, die in ihrer Kindheit an Hodenhochstand litten und/oder zeugungsunfähig sind und/oder Familienmitglieder haben, die ebenfalls daran litten.

 

Was passieren kann: Wenn Sie nichts tun? Dumme Frage. Die Tumorzellen breiten sich im ganzen Körper aus, bilden Metastasen usw. usf. Die Geschichte kennen wir leider alle ...

 

Was Sie dagegen tun: Bei Verdacht auf Hodenkrebs wird eine Gewebeprobe entnommen. Haben Sie tatsächlich einen Tumor, wird der Hoden mitsamt Samensträngen und Blutgefäßen entfernt. Bei Früherkennung stehen die Chancen ganz gut.

 

Peinlichste Momente: Wenn Sie Tom Green heißen, Drew Barrymores Exmann sowie einer der beinahe schon wieder vergessenen Komiker-Stars der USA sind (Tom war irgendwann auch in MTV Deutschland zu sehen, als der Sender noch nicht komplett der Deppen-Kupplerei gewidmet war) und Hodenkrebs kriegen. Aber dann können Sie immer noch - so wie er - Ihre Operation live im Fernsehen übertragen lassen und damit Geld machen.

Peter Hiess

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