Kolumnen_Keine Panik #25: Es ist nur ...

Kreuzbandriß

Sport ist nicht unbedingt Mord, das weiß auch Ihr Gesundheitsberater vom EVOLVER. Aber schwere Körperverletzung ist er doch (ganz abgesehen von den geistigen Schäden, die er meist schon Betrachtern zufügt). Selbst wenn Sie ein Sportsfreund sind, wollen wir Ihnen helfen - und erklären, warum Sie plötzlich nicht mehr gehen können. Ein Tip: Lassen Sie sich den Text vorlesen.    12.05.2009

Woran Sie es merken: Ihr Kniegelenk - ein Wunderwerk der Biologie aus Bändern, Muskeln und Kapseln - ist zum Quell heftiger Schmerzen geworden und stark angeschwollen. Sie können kaum mehr hatschen. Wenn der Arzt das Knie berührt, wird der Schmerz noch gemeiner.

 

Was es ist: Eines der Bänder, die ihr Knie beim Gehen oder Laufen stabilisieren und in die gewünschte Richtung bewegen helfen, ist durch starke Außeneinwirkung gerissen. Es handelt sich entweder um das vordere (spannt sich an, wenn der Unterschenkel nach vorne ausweichen will) oder das hintere Kreuzband (Ausweichen nach hinten). Letzteres reißt übrigens viel seltener - möglich ist hier auch, daß Sie das Bein überstreckt haben.

 

Woher es kommt: Sie haben sich nicht an die kluge Winston-Churchill-Philosophie bezüglich Sport gehalten und wollten es unbedingt besser wissen. Und dann haben Sie Ihr Knie beim Skifahren unfreiwillig gebeugt oder nach außen gedreht. Oder ein anderer Verrückter hat das beim Fußball für Sie übernommen.

 

Was passieren kann: Sie erlangen unter Umständen nie mehr Ihre sportliche Leistungsfähigkeit zurück (auch kein Schaden). Und Sie werden den Dreckskerl, der Sie gefoult hat, ein Leben lang hassen.

 

Was Sie dagegen tun: Je nach Schwere der Verletzung und den Anforderungen, die Sie an Ihren Körper stellen, ist eine konservative Therapie (Beinschiene, Krankengymnastik, durchblutungsfördernde Behandlungen) oder eine Operation (Kreuzbandplastiken oder -nähte) notwendig.

 

Peinlichste Momente: Warum mußten Sie in Ihrem Alter auch auf die Idee kommen, den gemütlichen Fernsehsessel zu verlassen und die besten Szenen der Fußball-WM live auf dem grünen Rasen nachzuspielen?

Peter Hiess

Kommentare_

karotterl - 14.05.2009 : 20.34
jaaaaaaaaaaaa, das nennt man altern
haha
schadenfreude und mitschmerz wechseln einander ab, hat doch ein nicht allzuferner lebensmitmensch gerade geglaubt, mit u10 burschen beim kickerl mithalten zu können und sich schmerzhaft eines besseren belehren lassen.
das kluge gemüse kennt sport ja nur vom sanften in den boden strecken und recken. veggi-yoga quasi.
äußerst empfehlenswert und tut der frisur ausserordentlich gut.
ergebenst
karotterl
Peter Hiess - 16.05.2009 : 11.59
Als ob uns da jemand etwas sagen wollte ... Aber wir wissen nicht, was es ist. Wir sehen nur jemanden durch die Gassen tänzeln, bunte Sportfähnchen schwenken und jauchzen. Was ja durchaus auch eine legitime Form der Kommunikation ist - wenn auch recht einseitig.
karotterl - 16.05.2009 : 19.27
reine schadenfreude
da ein außerordentlich ordentliches gemüse nie auf die idee kommen würde, außer reih und glied zu tanzen, ergreift es frech jede gelegenheit, niederen instinkten netzwerks zu folgen und zu erliegen.
der niedliche putzteufel zeigte mir den weg und ich muss gestehen bin hin und weg.
seufz
wenn der frater das liest...
verrat er mich nicht, altpater, meine verehrung ist ihnen gewiss...
wurzelzeugs
Pater Michael Hass - 17.05.2009 : 14.17
Ihre Verehrung sollte dem Herrn alleine gelten, liebes Karotterl. Und zum EVOLVER kommen sowieso alle irgendwann, wie ich höre. Mit sonntäglichem Gruß, der Pater
karotterl - 18.05.2009 : 15.07
den herrn, da bin ich altmodisch und halt mich ganz an den hippie vom ölberg: wir sind alle kinder gottes, und da vater sohn und geist ja eine dreieinheit sind, ist der sohn gottes mein bruder und ich bin gott. und jeder andere auch. also meine verehrung richtet sich da schon an den richtigen...
würzeligst8-)

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