Kolumnen_Keine Panik #35: Es ist nur ...

Legionärskrankheit

Sie tritt gern in Kuranstalten, Altersheimen und bei Kongressen auf, diese boshafte Bakterienerkrankung. Und wer sie bekommt, der wäre lieber in der Wüste als in infizierten Swimmingpools.    28.07.2009

Woran Sie es merken: Sie haben Fieber, Gliederschmerzen und Husten, leiden an Übelkeit und Schüttelfrost. Anfangs halten Sie diese Symptome für Anzeichen einer schweren Erkältung, doch dann spucken Sie beim Husten immer mehr Schleim und leiden an Bewußtseinsstörungen (verursacht durch Hirnentzündung).

 

Was es ist: Es handelt sich um eine weltweit verbreitete, untypische Form der Lungenentzündung, die als Legionärskrankheit (Legionellose) bekannt ist. Trotz ihres Namens hat diese Infektion nichts mit Sonne, Sand und Eingeborenenschießen bei der Fremdenlegion zu tun, sondern wurde 1976 bei einer Tagung ehemaliger American-Legion-Soldaten in Philadelphia an mehr als 200 Teilnehmern offiziell diagnostiziert. Gefährdet sind vor allem Männer über 50 (Frauen viel seltener), die an chronischen Erkrankungen wie Bronchitis oder Diabetes leiden.

Woher es kommt: Schuld daran sind boshafte kleine Bakterien (die Legionellen), die sich in feuchten, warmen Umgebungen aufhalten, vom Badeteich über Luftbefeuchter bis zu Hauswasserleitungen. Die Erreger werden, z. B. beim Duschen, über den Wassernebel (Aerosole) eingeatmet.

 

Was passieren kann: Wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird, nicht viel, außer Ihr Immunsystem ist sehr angegriffen. Unbehandelt verläuft sie bei chronisch kranken, älteren Menschen oft tödlich.

 

Was Sie dagegen tun: Nehmen Sie die Antibiotika, die Ihnen der Arzt verschrieben hat (Achtung: Penicillin hilft nicht!). Und erhitzen Sie Wasser auf über 60 Grad, dann krepieren die Legionellen jämmerlich.

 

Peinlichster Moment: Wenn Sie die Dusche jetzt so heiß aufdrehen, daß Sie trotzdem ins Spital kommen - wegen schwerer Verbrühungen.

Peter Hiess

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