
Kolumnen_Keine Panik #23: Es ist nur ...
Meningitis
Selbst offensichtlich Gehirnlose sollten in Wald und Feld aufpassen, daß Sie kein Zeck erwischt. Auch bei inaktiven grauen Zellen können Hirn- und Rückenmarkshäute nämlich infiziert werden. Und das kann üble Folgen haben - zum Beispiel, daß selbst der Denkmensch zum offensichtlich Gehirnlosen wird. 28.04.2009
Woran Sie es merken: Sie leiden plötzlich an rasenden Kopfschmerzen, finden Licht und Lärm unerträglich, können im Sitzen die Beine nicht mehr durchstrecken und haben einen steifen Nacken. Dazu kommen hohes Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Die damit einhergehende Müdigkeit kann sich auch zur Bewußtlosigkeit oder einem komatösen Zustand wandeln.
Was es ist: Weder Migräne noch Grippe (an diesem Irrtum ist schon so mancher verstorben), sondern Gehirnhautentzündung. Krankheitserreger sind in Ihre Hirnflüssigkeit vorgedrungen und haben eine Entzündung der angrenzenden Gehirnhäute verursacht. Deren Gewebe wird beschädigt; oft greift die Entzündung auch aufs Gehirn selbst und/oder das Rückenmark über.
Woher es kommt: Schuld an Meningitis können Viren (das durch Zecken übertragene FSME-Virus oder auch HIV), Parasiten oder Pilze sein; meist sind aber Bakterien dafür verantwortlich, die aus eitrigen Entzündungen im Kopf (z. B. Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung) auf die Hirnflüssigkeit übergreifen.
Was passieren kann: Wenn Sie eine Hirnhautentzündung haben, kann es zu bleibenden Schäden an Ihren Nerven und grauen Zellen kommen. Etwa 20 Prozent aller Meningitisfälle enden mit dem Tod - besonders tragisch, weil im Durchschnitt drei Viertel aller Erkrankten Kinder sind.
Was Sie dagegen tun: So schnell wie möglich ins Spital fahren. Dort wird mit einer intravenösen Antibiotikatherapie begonnen.
Peinlichste Momente: Wenn Sie als Folge der Krankheit an erhöhtem Gehirndruck leiden, der in vielen Fällen medikamentös behandelt werden kann, gelegentlich aber nur durch einen Katheter im Kopf zu beseitigen ist, der Ihre Hirnflüssigkeit abfließen läßt. Say no more.
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