Kolumnen_Keine Panik #11: Es ist nur ...

Morbus Scheuermann

Sollten Sie seit Ihrer Jugend immer wieder dazu aufgefordert werden, doch endlich einmal gerade zu stehen, dann muß das nicht auf Ihre devote Haltung zur Welt zurückzuführen sein. Vielleicht ist ja eine genetische Störung daran schuld, daß Sie buckeln.    27.01.2009

Woran Sie es merken: Wenn Sie es bis jetzt nicht gemerkt und das Teenager-Alter bereits hinter sich gelassen haben, dann hat Sie die Scheuermann-Krankheit auch nicht erwischt. Haben Sie in Ihrer Jugend jedoch darunter gelitten, dann sieht man es Ihnen heute noch an - an Ihrem ausgeprägten Rundrücken. (Böse Menschen nennen ihn wahrscheinlich Buckel.)

 

Was es ist: eine im zarten Alter von 10 bis 15 Jahren auftretende Wachstumsstörung der Brustwirbelsäule, die Buben ebenso wie Mädchen treffen kann. Neben dem Rundrücken gehen damit eine eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule und später wahrscheinlich auch Bandscheibenprobleme einher.

 

Woher es kommt: Auch hier wissen die Mediziner wieder einmal nicht über die Ursache Bescheid; möglicherweise handelt es sich um eine genetisch bedingte Störung. Durch das gestörte Wachstum der knorpeligen Deckplatten und der knöchernen Wirbelkörper der Wirbelsäule degenerieren die normalerweise würfelförmigen Wirbel im vorderen Teil zu einer Keilform, wodurch die Belastbarkeit der Wirbelsäule vermindert wird.

 

Was passieren kann: Wird Morbus Scheuermann nicht erkannt bzw. nicht behandelt, so schreitet die Verformung immer weiter voran, bis sich ein Buckel gebildet hat, der nur mehr operativ entfernt werden kann.

 

Was Sie dagegen tun: Die Wirbelsäule muß entlastet werden - in leichten Fällen durch gymnastische Übungen und Haltungsdisziplin; in Fällen, wo es zu einem deutlichen Rundrücken und anhaltenden Schmerzen kommt, durch ein Stützkorsett, das den Rücken in der richtigen Haltung fixiert.

 

Peinlichste Momente: Wenn Sie mit Ihren Freunden abends unterwegs sind und alle "Quasimodo" zu Ihnen sagen.

Peter Hiess

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