Kolumnen_Keine Panik #40: Es ist nur ...

Nebenhoden- Entzündung

Der menschliche Körper kennt keine Gnade, gibt niemals Ruhe und beherbergt Organe, die in Wahrheit niemand braucht. Und was tun diese Organe? Ganz logisch: sie machen Schwierigkeiten.    06.10.2009

Woran Sie es merken: Am grauenhaften Gefühl, daß Ihnen jemand ordentlich in die Eier tritt - mehrmals hintereinander und mit einem spitzen Schuh. Noch dazu schwillt ihr Hodensack zu ungeahnter und höchst unattraktiver Größe, fühlt sich heiß und entzündet an und ist gerötet.

 

Was es ist: Epididymitis - die Entzündung der Nebenhoden, wo normalerweise Ihr Sperma in aller Ruhe lagert, bis die Welt es braucht. Wenn Sie erstaunt und im Sinne der vorläufigen Privatdiagnose auf Ihre „family jewels" greifen, kommt der Schmerz gleich wieder, wie oben beschrieben. Das wollen Sie bestimmt nicht, glauben Sie mir. Heben Sie den Hoden an, so läßt die Pein kurz nach, was typisch für diese Erkrankung ist.

 

Woher es kommt: Weil die Welt grundlegend schlecht und gemein ist, und der menschliche Körper überhaupt. Die Epididymitis wird gemeinhin durch Bakterien hervorgerufen, die aus dem Harntrakt über den Samenleiter in die Nebenhoden wandern oder (seltener) auf dem Blutweg. Achtung: Als Verursacher kommen auch Tripper- oder Chlamydienerreger in Betracht. Es könnte also auch sein, daß eine Geschlechtskrankheit hinter der Misere steckt.

 

Was passieren kann: Die Entzündung kann bei zu später Behandlung chronisch werden, ein Abszeß kann sich bilden, die Erkrankung kann auf einen oder beide Hoden oder den anderen Nebenhoden übergreifen (Gefahr der Unfruchtbarkeit). Im schlimmsten Fall muß herausoperiert werden, was befallen ist.

 

Was Sie dagegen tun: Antiobiotika und entzündungshemmende Mittel einnehmen, enge Unterhosen tragen, Hoden kühl und hoch lagern, viel liegen.

 

Peinlichster Moment: Wenn Sie sich genau in der Zeit frisch verlieben. Say no more.

Peter Hiess

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