Kolumnen_Keine Panik #34: Es ist nur ...

Schlafapnoe

Viele träumen davon, irgendwann einmal im Schlaf zu sterben. Aber lieber friedlich als nach so langen Qualen: Vorher verbringt man dank dieser Krankheit nämlich jahrelang keine ruhige Nacht mehr, weil einem die Luft ausgeht.    21.07.2009

Woran Sie es merken: Sie schlafen schlecht, wachen oft auf und träumen unruhig. Die gestörte Nachtruhe hat auch Auswirkungen auf Ihr Tagesdasein. Sie fühlen sich nach dem Aufstehen erschöpft, sind dauernd unkonzentriert und reizbar, leiden eventuell sogar unter Potenzstörungen und nicken am Tag öfters ein, was vor allem im Straßenverkehr recht unpraktisch ist.

 

Was es ist: Ihre Partnerin, so Sie noch eine haben, hat es längst bemerkt - aber die spricht ja kaum mehr mit Ihnen. Weil Sie nämlich nachts nicht nur in unregelmäßigen Abständen laut zu schnarchen beginnen, sondern manchmal überhaupt zu atmen aufhören. Sowas kommt zwar bei jedem vor, aber sobald es häufiger als zehnmal pro Stunde auftritt und der einzelne Atemstillstand (= Apnoe) länger als zehn Sekunden, ja oft bis zu einer Minute dauert, sind Sie krank.

 

Woher es kommt: Die Rachenmuskulatur erschlafft und verschließt die Atemwege, was Ein- und Ausatmen erheblich erschwert, wenn nicht ganz verhindert. Da die Lungen kaum noch Sauerstoff aufnehmen, treten neben der Atemnot auch noch Herzrhythmusstörungen auf.

 

Was passieren kann: Der Blutdruck steigt, die Herzmuskeln werden schwächer und schwächer, Infarkt und Schlaganfall drohen. Abgesehen davon rennt Ihnen die Freundin davon, weil Sie sich im Bett immer so aufführen. Manchmal würden Sie wirklich am liebsten auf der Autobahn einschlafen...

 

Was Sie dagegen tun: Lassen Sie sich im Schlaflabor testen. Nehmen Sie ab. Saufen Sie weniger. Lassen Sie sich ein Medikament wie Theophyllin und/oder eine Schlafmaske verschreiben, um die Atmung zu verbessern.

 

Peinlichster Moment: wenn Sie besagte Atemmaske in der ersten Liebesnacht aufsetzen.

Peter Hiess

Kommentare_

Heinz P. aus B. - 27.07.2009 : 16.37
Knapp aber umfassend und präzise ist das Problem geschildert, danke Peter H - ich kenn das Drama mit der Maske seit 1993 und es ist und bleibt lästig - aber über-lebensnotwendig. Rate jedem Schnarcher / und natürlich auch Schnarcherin - sich im Schlaflabor testen zu lassen. Grüße an Frau Heidi, sincerely HaB

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