Kolumnen_Unerwünschte Nebenwirkungen
Schrittmacher
Dr. Trash empfiehlt: Wehren Sie sich als Österreicher gegen den neuen Anschluß und das Vierte Reich - so gut Sie es im Rahmen des "Friedensprojekts" EU halt können. Wenn Ihnen der bewaffnete Widerstand zu anstrengend ist, können Sie natürlich auch mit Wanderführern bewehrt in den Wald gehen. Der bietet noch gelegentlich Zuflucht vor der Invasion aus dem Nachbarland.
18.11.2013
Habe ich Ihnen schon erzählt, was mir Anfang 2012 passiert ist? Nein? Na ja, kein Wunder - wir sehen einander ja so selten.
Jedenfalls: Es war kurz nach Silvester, ein klirrend kalter Tag, als ich beschloß, von Dürnstein aus eine Wanderung zu unternehmen. An der Ruine und ihren Ausläufern vorbei, über Eisplatten in den Wald, bis ich schließlich den Aufstieg geschafft hatte und im unberührten Schnee vor einem geschlossenen Gasthaus stand. Ich wollte (Trash-untypisch, aber genau deshalb flüchte ich ja in die Natur) kurz den Frieden genießen, als ich vom nahen Aussichtsturm her etwas abwärts trampeln hörte. Und dann auch gleich die sattsam bekannten, schneidenden und in Welterklärung geübten Stimmen vernahm: zwei bundesdeutsche Frauen. Ich tat so, als würde ich eine längst ungültige Speisekarte studieren, und ließ die Schreckschrauben vorüberziehen. Als ich wenige Minuten später die nächste Wegkreuzung erreichte, standen sie unschlüssig dort herum. Ich bog nach links ab und schritt zielsicher auf einen tiefverschneiten, wunderschönen Aussichtspunkt zu. Darauf hatten die Besatzerinnen nur gewartet: "Sie wissen aber schon, daß hier gesperrt ist, ne?!" hallte es im Kommandoton zu mir herüber, als wäre die böse alte Ilsa von der Leinwand gekrochen. "Das gilt nur für euch", grummelte ich und verschwand hinter Nadelhölzern.
Diese kleine Anekdote beweist zwei Dinge:
1. Die Piefke sind überall. Als ein Gutmenschenblatt vor kurzem mit der Depppen-Schlagzeile "75 Jahre Anschluß" warb, fiel mir dazu nur resignierend ein: "… und sie sind immer noch da".
2. Wir müssen verhindern, daß sich der häßliche Deutsche die Ostmark wieder ganz unter den Nagel reißt, indem wir nach der kampflosen Aufgabe der Wiener Bobo-Bezirke wenigstens unsere Wälder nicht dem Feind überantworten. Daher heißt es ab sofort: Wandern mit Dr. Trash - und den guten Knotenstock nicht vergessen!
Zur Inspiration sei dem geneigten Leser die Lektüre des bereits einige Jahre alten Werks Kyselak. Skizzen einer Fußreise durch Österreich (hrsg. von Gabriele Goffriller; Vlg. Jung & Jung) ans Herz gelegt, das die Wanderungen des berühmtesten österreichischen Fußgängers und frühen Graffiti-Künstlers im Jahre 1825 schön eingeleitet schildert. Wen es daraufhin selbst ins Grüne zieht, der entferne sich etwas weiter von der invadierten Bundeshauptstadt und folge den in Hans Hödls praktischem Handbuch Wandererlebnis Oststeiermark (Steir. Verlagsgesellschaft) beschriebenen 60 Touren.
Da zuckt selbst dem Doc beim Lesen und Anschauen das Bein ... also bricht er jetzt auf in den Wienerwald. Solange die Ausflugslokale dort keine Buletten feilbieten, ist noch nicht alles verloren.
Dr. Trash
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