Kolumnen_Keine Panik #29: Es ist nur ...

Krätze

Sie müssen kein Hund sein, um diese Krankheit zu kriegen. Sie müssen sich nur mit verdächtigen Individuen herumtreiben - und mit denen eventuell Intimkontakt pflegen. Vielmehr: Sie müssen (und sollten) nicht. Die EVOLVER-Krankenstation rät Ihnen sogar dringend davon ab.    16.06.2009

Woran Sie es merken: Sie verspüren einen heftigen Juckreiz zwischen den Fingern, rund um den Bauchnabel oder an den Geschlechtsteilen. Vor allem nachts, unter der warmen Bettdecke, wird das Jucken unerträglich. Sie kratzen sich auch zwischen den Beinen blutig - was besonders in der Öffentlichkeit nicht so gut ankommt ...

 

Was es ist: die Krätze. Nein, wir meinen nicht Ihre Schwiegermutter, sondern die von Krätzmilben verursachte Hautkrankheit, die auch als Skabies bekannt ist. Das wirklich Unangenehme an der Krätze ist, daß sie wie eine Junkie-Horrorvision daherkommt: Die weiblichen Milben graben Gänge unter Ihrer Haut, in die sie dann Eier legen; es dauert drei Wochen, bis daraus neue Krätzmilben werden, die auch gleich zur Vermehrung bereit sind. Wenn Ihre Haut an den juckenden Stellen rötliche Linien aufweist, wissen Sie, was los ist.

 

Woher es kommt: durch engen Kontakt mit infizierten Personen - z. B. in Kindergärten, Schulen und Asylantenheimen; aber natürlich auch durch Geschlechtsverkehr (und dagegen hilft Ihnen kein Kondom). Nach vier bis sechs Wochen fängt das Jucken an.

 

Was passieren kann: Wenn Sie nichts unternehmen, verschlimmert sich die Krätze und breitet sich immer weiter aus. Natürlich können Sie auch Ihre Partnerin und/oder Familienmitglieder anstecken. Bei alten und immunschwachen Menschen kann es zum Befall des gesamten Körpers kommen.


Was Sie dagegen tun: Der Arzt verschreibt Ihnen eine Ganzkörperbehandlung mit einer Salbe, die Benzylbenzoat enthält. Babys sollten ausschließlich im Spital behandelt werden!

 

Peinlichster Moment: Wenn Ihre neue Freundin beim Petting plötzlich ein paar lustig krabbelnde Milben in der Hand hat.

Peter Hiess

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