Akzente_James Gleick

Schneller, immer schneller

Beschleunigung jetzt: Ein Populärwissenschafter geht auf seiner Website der Frage nach, warum in unserer Gesellschaft zwangsläufig alles immer schneller werden muß.    18.11.2002

James Gleick gehört einer neuen Art von Wissenschaftlern an, die es erst seit Douglas R. Hofstadter ("Gödel, Escher, Bach") und Stephen Hawking wieder gibt: den Populärgenies, deren Bücher sich trotz ihrer hochkomplizierten Inhalte besser verkaufen als die Bahnhofsbuchhandlung-Bestseller eines John Grisham. Gleick hat diesen Sprung - nach Werken über die Chaostheorie und den Wissenschaftler/Atombomben-Mitentwickler Richard Feynman - mit seinem wirklich intelligenten Werk "Faster: The Acceleration of Just About Everything" (dt.: "Schneller. Eine Zeitreise durch die Turbo-Gesellschaft"; Deutsche Verlagsanstalt, 2000) geschafft. In diesem Buch vertritt er die These, daß es in unserer Gegenwart nur noch um Beschleunigung geht: Alles muß schneller produziert, konsumiert und entsorgt werden. Was das für unser Verhältnis zur Zeit bedeutet und was sich James Gleick sonst noch so denkt, das kann man auf seiner Website nachlesen, die für zahlreiche intellektuelle Überraschungen und Anregungen sorgt. Und gerade die findet man im Internet ja immer seltener. Daß die Site seit zwei Jahren nicht aktualisiert wurde, weist allerdings darauf hin, daß auch Gleick die kostenlosen Ideen ausgegangen sind...

Peter Hiess

James Gleick

ØØØØ


 

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