ciao.com
ØØ
Das Internet ist für alle da. Was jedoch dabei herauskommt, wenn wirklich jeder seinen Senf zu allem geben kann, steht auf einem anderen Blatt. 21.10.2002
Wissen Sie, was das einzig wahre Markenzeichen der Demokratie ist? Ganz einfach: Jeder darf seine eigene Meinung haben - oder sogar mehrere, zu allen möglichen Themen (bei manchen sollte man sie allerdings nicht zu laut äußern, so demokratisch geht´s nun auch wieder nicht zu). Meinungen sind praktisch, weil sie für Gesprächsstoff sorgen, noch dazu kostenlos und viel handlicher als echtes Denken. Und natürlich läßt sich mit Meinungen auch Geld machen, vor allem im Internet. Man braucht die Dinger nur zu sammeln, sie verschiedenen Themen - was heutzutage gleichbedeutend mit Produkten ist - zuzuordnen und auf eine Website zu stellen.
Genau mit dieser Methode arbeitet man bei der deutschen Site "ciao.com": Das p. t. Publikum ist eingeladen, seine Meinung(en) zu Büchern, Filmen, Spielen, Reisen, Autos usw. usf. abzugeben, auf daß sich andere bei ihrer Kaufentscheidung daran orientieren können. Das gibt A. jedem die Gelegenheit, sich pseudojournalistisch zu betätigen, und sorgt B. dafür, daß man nun noch viel einfacher dem Mainstream folgen kann (weil Geheimtips gibt´s ja hier nicht). Wenn Sie also zu Hause eine überflüssige Meinung herumliegen haben, schicken Sie sie ein. Die Welt wartet darauf.
In seinem neuen Roman erzählt Klaus Ferentschik von Spionen, verschwundenen USB-Sticks, Hagelkörnersammlern und Eisleichen. Das Ergebnis ist ein philosophisch-psychologischer Agententhriller, der mehr als doppelbödig daherkommt.
Gute Nachricht für alle Desorientierten und von Relikten der Vergangenheit Geplagten: Unser beliebter Motivationstrainer Peter Hiess zeigt Euch einen Ausweg. Und die erste Beratungseinheit ist noch dazu gratis!
Will man sich in den Vororten verorten, dann braucht man auch die praktische Verkehrsverbindung. Der EVOLVER-Stadtkolumnist begrüßt den Herbst mit einer Fahrt ins Grüne - und stimmt dabei ein Lob der Vorortelinie an.
Treffen der Giganten: Der "Depeschen"-Kolumnist diskutiert mit dem legendären Dr. Trash die Wiener Weiblichkeit von heute. Und zwar bei einem Doppelliter Gin-Tonic ... weil man sowas nüchtern nicht aushält.
Unser Kolumnist läßt sich von Fernando Pessoa inspirieren und stellt bei seinen Großstadtspaziergängen Beobachtungen an, die von ganz weit draußen kommen. Dort wirkt nämlich selbst das Weihnachtsfest noch richtig friedlich.
Wie man hört, trainieren US-Soldaten in Manövern für die Zombie-Apokalypse. In Wien scheint sie bereits ausgebrochen. Der EVOLVER-Experte für urbane Beobachtungen weiß auch, warum.
Kommentare_