Adele - 19
ØØØ
XL Recordings/Beggars Group (GB 2008)
Vor einiger Zeit mußte ich im "Miststück" die 19jährige Engländerin mit Amy Winehouse vergleichen. Dies tat ich freilich nicht ganz aus freien Stücken, sondern weil die beiden Sängerinnen in UK immer wieder in einen Klischee-Topf geworfen werden. Stimmlich liegen sie in der Tat nicht so weit auseinander, aber Adele ist versponnener; ihre musikalischen Einflüsse lassen sich weit weniger auf Soul-Schmiß reduzieren.
Das Debüt-Album "19" belegt dies recht eindrucksvoll. Zwölf Songs changieren zwischen kindlichem Pop, erwachsenem Folk und Motown-Lebensfreude. Der Hit "Hometown Glory" ist dabei das Juwel unter ordentlichen, aber nicht genialen Nummern. In der Mehrzahl der Lieder geht es um das erwachende Liebes- und Gefühlsleben, um das Abklingen von Pubertät - etwa in "Cold Shoulder", "First Love" und "Melt My Heart To Stone", das von der Verzweiflung der ersten Enttäuschungen getränkt ist. Die neue Single "Chasing Pavements" mit ihrer einprägsamen Hookline und das poetisch-schöne Intro "Daydreamer" zeigen in die künstlerische Zukunft, die irgendwo zwischen Amy und Kate Bush liegen dürfte.
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