Bruce Springsteen - Magic
ØØØ
SonyBMG (USA 2007)
Darauf dürften sich alle Fans des "Boss" freuen: Endlich ist er wieder als Frontman seiner E-Street Band zu hören. Vorläufig vorbei sind damit die Ausflüge in die Folk-Welt Pete Seegers ("We Shall Overcome"/"Live In Dublin") und die düstere Outlaw-Schwermut ("Devil & Dust") - was thematisch ziemlich nahe beieinanderlag und sehr intime Momente von kathartischer Klarheit brachte. Nun kehrt er also in den Schoß der Stadion-Rock-Kombo zurück.
Das Ergebnis klingt zwar auch wieder wie eine Spurensuche, aber eine in der eigenen Vergangenheit. Es scheint fast so, als möchte Springsteen die Zeit von "Born In The USA" wiederaufleben lassen. Was an sich auch nicht verkehrt ist, denn man lebt ja nicht vom Brot allein. Allerdings ist "Magic" medioker. Das ist schade, denn der mittlerweile 58jährige Star aus New Jersey hat sich schon zu oft an seinem größten Verkaufserfolg messen lassen müssen - obwohl er doch zum Beispiel mit "Nebraska" oder "Darkness On The Edge Of Town" echte Meisterwerke erschuf. So könnte "Gipsy Biker" den Soundtrack für den Rentnerklamauk "Born To Be Wild - Saumäßig unterwegs" abgeben.
Aber natürlich darf eine Platte mit "der" Band auch vertraut klingen, vor allem, wenn Springsteen ein paar richtig gute Songs aus dem Mittelmaß herausragen läßt - allen voran das merkwürdig ätherische, beinahe depressive Titelstück, die vorwärtstreibende Single "Radio Nowhere" mit ihrer schweren Gitarrenbreitseite und das überaus bittere "Last To Die".
Kommentare_