Burial - Untrue
ØØØ
Hyperdub/Cargo/Trost (GB 2007)
Was uns da als neuer Hype cooler britischer Trendsetter verkauft wird, ist im Kern schon ein alter Hut - allerdings einer, der im Club ganz nett schillern kann. Die Betonung liegt dabei auf "kann", weil in der Realität schon vor Jahr und Tag kaum jemand in der Lage war, zu Breakbeat und Dub zu tanzen. Was der deutsch-österreichische Bauer nicht kennt, das frißt er bzw. dazu groovt er eben nicht. Das spricht natürlich nicht gegen den Sound an sich. Auch in seiner neuesten, Dubstep genannten Ausprägung ist er - eine gewisse Weltoffenheit vorausgesetzt - durchaus Club-tauglich.
"Untrue" ist die CD, mit der die Eroberung unserer Gegend gelingen soll. Dafür spricht, daß Burials Zweitwerk vergleichsweise eingängig ist. Der chillige Grund-Sound und die Soul-II-Soul-Stimmen machen das Werk recht konsumierbar. Dagegen stehen allerdings eine düstere Schwermut und ein oft zu kraftvoller Baß, mit dem man eher Soundtracks zu Weltuntergangs-SF-Epen konstruieren könnte. Will "der letzte Mensch" Smith könnte zu "Untrue" prima durch das menschenleere New York turnen. (Anm. d. Red.: Wenn er nicht lieber Bob Marley hörte …) Die Samstagsnacht-Massen werden also von "Dog Raver", "In Mcdonalds" oder dem bedrohlichen "Archangel" eher irritiert. Selbst der UK-Szene-Hit "Ghost Hardware" ist bei Tests in Bauernland leider durchgefallen. Vielleicht dauert es ja, bis Dubstep bei uns Schlafmützen ankommt? Bis dahin bunkere ich "Untrue" im hinteren Winkel der CD-Sammlung. Zu Hause hören kann man das Ding sowieso nicht.
Kommentare_
super review zur burial platte! seid ihr vielleicht auf der sache nach neuen leuten zum platten rezensieren in eurem team?!
@minty: Du kannst uns gerne einen Probetext zukommen lassen.