Camille - Music Hole
ØØØ 1/2
EMI (F 2008)
Die 30jährige Pariserin Camille Dalmais war Mitglied der kultisch verehrten Formation Nouvelle Vague, die mit ihrer Version des Dead-Kennedys-Klassikers "Too Drunk To Fuck" auf dem Soundtrack zu Tarantinos "Death Proof" brillierte. Camille selbst war daran zwar nicht beteiligt, dafür arbeitete sie an der Musik zu "Ratatouille" mit. Sie komponiert und textet alles selber, was auch schon beim 2005er-Debüt "Le Fil" so war.
Die Stücke sind auch dieses Mal wieder sehr unterschiedlich, changieren zwischen Björk, Electro-Chanson und Disco-Groove. Letzterer gelingt besonders gut auf "Money Note", dem zentralen Song auf "Music Hole": In 6 Minuten und 22 Sekunden transportiert die Französin die guten alten Zeiten von Bernard Edwards und Nile Rodgers in unsere heutige Hedonisten-Ära. Eher zärtlich geht Camille bei "Winter´s Child" und "Home Is Where It Hurts" zu Werke. Diese Songs könnten glatt von Cat Power gecovert werden. Apropos Katze: Richtig süß sind die Tiergeräusche auf "Cats And Dogs". Generell ist das Album sehr vielseitig; verhaltenes Hauchen ("The Monk") steht neben kräftigeren HipHop-Rhythmen ("I Will Never Grow Up"), Sinnlichkeit trifft auf kühle Distanziertheit. Das Ergebnis ist auf jeden Fall spannend.
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