Hot Chip - Made In The Dark
ØØØ 1/2
EMI (GB 2008)
Die Grenzen zwischen unreflektiertem Medienrummel und einem Meisterwerk, das überall zu recht hymnisch besprochen wird, sind oft fließend. Das Album "The Warning", mit dem die Londoner Formation Hot Chip 2006 zunächst in UK, dann auch hierzulande in aller Trendsetter Munde war, überquerte die Barriere mehrmals in beide Richtungen: Tracks wie "Over And Over" oder "Arrest Yourself" waren auf jeden Fall Electro-Pop-Highlights der intelligenteren Art. Bei Lichte betrachtet galt das aber nicht für alle der hochgelobten Stücke. (Anm. d. Chefred.: doch!) (Anm. d. Herausgebers: na ja ...)
"Made In The Dark" hinterläßt einen weniger zwiespältigeren Eindruck, da sich die CD nicht mal die Mühe gibt, innovativ zu klingen, und ganz ohne Gedaddel auskommt. Weil Hot Chip also nicht mehr die Style-Sucher, sondern den Otto-Normal-iTunes-Kunden erreichen will, sind die Tracks nun wirklich Songs, ergo bündig auf Eingängigkeit produziert. Manchmal erinnert das dann an Heaven 17, zum Beispiel bei "Out At The Pictures", manchmal an frühe Depeche Mode ("One Pure Thought"). Die 80er sind allgegenwärtig - auch in ihrer zuckersüßen Klebrigkeit. Unterhaltsam ist "Made In The Dark" auf jeden Fall, aber für verdienten Hype nicht genial genug.
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