Jeff Danna - Resident Evil: Apocalypse OST
ØØØ 1/2
Varèse Sarabande/MM Media Trade (USA 2004)
Neben dem üblichen Schwermetall-Sampler gibt es diesmal auch den Original-Score zum Untotenmassaker. Beide können sich hören lassen. 26.10.2004
Leicht hatte es Jeff Danna mit seinem Score zum zweiten Kinospektakel nach der legendären Game-Reihe aus dem Hause Capcom sicher nicht. Immerhin mußte er mit seinen Kompositionen gegen den Vorgänger von Marco Beltrami und Raznor-Zögling Marylin Manson im Doppelpack antreten. Und auf eine wirklich nennenswerte Filmographie in dieser Größenordnung kann der 38jährige Kanadier ebenfalls nicht zurückblicken - abgesehen von seiner Mitarbeit an Troy Duffys wunderbaren "Boondock Saints" (von ihm stammt auch das herrliche Main-Theme "The Blood of Cu Chulainn"), der Russenkomödie "Spinning Boris" von Roger Spottiswoode und dem Jesus-Vehikel "The Gospel of John" (die von ihm dazu komponierten Scores sind übrigens hörenswert).
Somit feiert der Komponist mit dem Horror/Action-Streifen Einstand in Blockbuster-Hausen und betritt gleichzeitig Genre-Neuland. Daß im Gegensatz zum ersten "Resident Evil" diesmal auch der Score explizit herausgebracht wurde, war allerdings eine kleine Überraschung.
Als solche offenbart sich auch Jeff Dannas Arbeit. Die treibende Komposition zeichnet sich stilistisch deutlich von der - ebenfalls hörenswerten - Beltrami/Manson-Kooperation ab, indem er das ganze symphonisch aufbereitet, allerdings mit einem ordentlichem Elektrosample-Spitfire versetzt. Prinzipiell simpel, aber höchst effektiv. So muß es klingen, wenn in Raccoon City die Zombiehorden übernehmen und die Fetzen fliegen!
Jeff Dannas älterer Bruder Mychael ist übrigens ebenfalls Filmkomponist und zeichnet unter anderem für Ang Lees "Icestorm" verantwortlich.
Anspieltips: "The Nemesis vs. S.T.A.R.S.", "Umbrella is Watching".
Wenn die Muse küßt
Die berüchtigten "Music from & inspired by"-Scheiben geben immer wieder Grund zum Schmunzeln. Stammen doch meist nur ein paar der Nummern solcher Compilations auch tatsächlich aus dem Film, während die restlichen Vertreter beziehungsweise deren Marketing-Schirmherren maximal von den Einspielergebnissen der dazugehörigen Filme inspiriert sind. So verhält es sich auch beim vorliegenden NuSampler zum aktuellen Zombiemassaker. Und hier ist es sogar doppelt amüsant, da die nette Papa-Roach-Nummer "Not Listening", die den Kinotrailer versüßt hat, nicht mit von der Partie ist. Wahrscheinlich war sie im Vergleich zu den versammelten Düsterheiten etwas zu fröhlich (oder zu teuer). Stattdessen gibt´s jedenfalls das gemütlich dahinschmetternde und nett anzuhörende "The End of Heartache" von Killswitch Engage, das auch tatsächlich im Milla-Jovovich-Streifen vorkommt, sowie die üblichen Verdächtigen. Die bösen MTV-Buben von Slipknot trommeln fleißig, die finsteren Faschingsbarden von Cradle of Filth üben sich im Deathmetal-Minnesang, Robert "The Cure" Smith und HIM trällern wieder einmal vom Herzeleid. Apropros: Auch Rammstein stemmen munter archaische Teutonenklänge mit "Mein Teil", Rob Zombie klingt wie immer, die Pathos-Combo Nightwish gedenkt Nemo und und und ... (Ebenfalls auf dem Sampler vertreten: The Used, Lacuna Coil, A Perfect Circle, DevilDriver, CKY, Deftones, Thrice, 36 Crazyfists, Cold und Massive Attack.) Insgesamt liegt also eine recht nette und solide Zusammenstellung vor. Sämtliche Tracks kann man übrigens online durchhören und antesten. Im Gegensatz zur ersten "R. E".-Compilation ist diesmal allerdings kein einzelner Score-Ton enthalten.
Jeff Danna - Resident Evil: Apocalypse OST
ØØØ 1/2
Varèse Sarabande/MM Media Trade (USA 2004)
V/A - Resident Evil: Apocalypse
ØØØ
Music from and inspired by
Roadrunner/edel (USA 2004)
Die Bands der Compilation im EVOLVER
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