Solomon Burke - Like A Fire
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Shout Factory/Soulfood (USA 2008)
Der 68jährige Solomon Burke ist nicht nur die XXL-Version des Soul-Mannes, sondern auch das zentrale Bindeglied zwischen tiefen Memphis-Grooves und Country-Music. Nicht erst seit dem 2006er-Album "Nashville" zeigt Burke, wie nah sich Soul und Country wirklich sind. Schon die frühen Atlantic-Stücke wie "Down In The Valley" oder "Just Out Of Reach (Of My Two Open Arms)" waren Grenzgänger - und das nicht nur, weil "Just Out Of Reach" ursprünglich (unter anderem in einer sehr schönen Version von Patsy Cline) ein Country-Hit war. Vielleicht liegt es an Burkes Herkunft - er kommt aus Philadelphia -, daß er sich den Genres ohne große Berührungsängste nähert. Ein weiter Grund ist sicher seine warme und auch in höheren Lagen kräftige Stimme, die perfekt zu erdigen Sounds paßt. Solomon Burke ist kein Shouter wie Wilson Pickett, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, und auch kein eleganter Sänger wie Otis Redding oder Marvin Gaye. Aber er ist von beidem etwas, und das läßt ihn auch auf "Like A Fire" einzigartig klingen.
Die zehn Songs changieren zwischen Blues und seinen beiden anderen Vorlieben, und selbst die schlechteren Momente ("The Fall") werden von der Stimme veredelt. Bei der letzten Nummer "If I Give My Heart To You" läßt Burke durchaus gekonnt den Bar-Jazz-Crooner heraushängen. Wie häufig in den vergangenen paar Jahren bedient er sich bei Werken anderer und läßt prominente Gastmusiker auftreten. Nötig hat Burke das nicht, aber Eric Clapton (Autor des Titelstücks und Koautor von "Thank You"), Keb´ Mo´ oder Ben Harper, mit dem der Soul-Gigant zusammen das große "A Minute To Rest And A Second To Pray" intoniert, sind ebenfalls mit Spaß bei der Sache.
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