Das Urteil - Jeder ist käuflich
(Runaway Jury)
USA 2003
127 Min.
Regie: Gary Fleder
Darsteller: John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman u. a.
Bestsellerverfilmung, Teil eins: John Grisham. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.
Diese Woche neu: drei Bestsellerverfilmungen, zwei erfolgreiche östereichische Koproduktionen, französische Sterbebegleitung und schmutziges Tanzen auf Kuba. 29.04.2004

Das Urteil - Jeder ist käuflich
(Runaway Jury)
USA 2003
127 Min.
Regie: Gary Fleder
Darsteller: John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman u. a.
Bestsellerverfilmung, Teil eins: John Grisham. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

Timeline
USA 2003
116 Min.
Regie: Richard Donner
Darsteller: Paul Walker, Frances O´Connor, Gerard Butler u. a.
Bestsellerverfilmung, Teil zwei: Michael Crichton. Es mag ein äußerst unangenehmes Vergnügen sein, aber anhand des unterirdischen Zeitreise-Adventures "Timeline" läßt sich in einem Aufwasch gleich der Niedergang zweier einstmaliger Tinseltown-Spitzenkräfte dokumentieren: zum einen der des angesprochenen Autors, Mr. Crichton, der sich, ein Schatten seiner selbst (immerhin hat der Mann einst "Westworld" und "Coma" erfunden), in aller Konsequenz von einem Desaster zum nächsten und noch schlimmeren vorarbeitet. Und selbst in einer unrühmlichen Reihe wie "Congo", "Twister" und "Der 13. Krieger" nimmt dieses Werk noch einen Sonderstatus in Sachen "hoffnungslos mißlungen" ein. Selbiges muß leider auch von Richard Donner behauptet werden. Der ist zwar der Vater von "Das Omen" und den ersten beiden "Superman"-Filmen, aber diesen seinen ersten Streifen nach fünfjähriger Pause hätte er aber lieber bleiben lassen sollen. Er ist nämlich übler, ganz übler Mist. Und ein heißer Kandidat für das Prädikat "schlechtester Film des Jahres" - weshalb hierorts auch auf eine Inhaltsangabe verzichtet wird.

Das geheime Fenster
(Secret Window)
USA 2004
104 Min.
Regie: David Koepp
Darsteller: Johnny Depp, John Turturro, Maria Bello u. a.
Bestsellerverfilmung, Teil drei: Stephen King. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

Zelary
Tschechien/Ö 2003
140 Min.
Regie: Ondrej Trojan
Darsteller: Anna Geisleróva, György Cserhalmi, Jaroslav Adamová u. a.
Die Widerstandskämpferin Eliska (Anna Geisleróva) muß im Sommer 1943 nach einer fehlgeschlagenen Aktion Prag fluchtartig verlassen. Sie taucht mit neuer Identität als Hana im tschechischen Bergdorf Zelary unter. Doch aus der zu diesem Zwecke arrangierten Scheinehe mit dem kantigen Waldarbeiter Joza entwickelt sich alsbald auch eine echte Liebesbeziehung.
"Zelary" ist en den Turbulenzen des im Zweiten Weltkrieg von Nazi-Deutschland und hernach von den Russen besetzten Landstrichs angesiedeltes Liebesdrama, das zuweilen an eine pathosbefreite Fassung von "Cold Mountain" oder eine optimistischere "Dogville"-Version erinnert. Daß sich über 2 1/2 Stunden Laufzeit doch manche Länge einschleicht (warum kein konsequenterer Schnitt?), raubt dem Werk aber auch einiges an Konsequenz. Dennoch ist die Oscar-nominierte (Kategorie "Bester fremdsprachiger Film") tschechisch-österreichische Co-Produktion sehenswert.

Sein Bruder
(Son frère)
F 2002
95 Min.
Regie: Patrice Chéreau
Darsteller: Bruno Todeschini, Eric Caravaca, Nathalie Boutefeu u. a.
Asche zu Asche, Staub zu Staub. In seinem ersten Film nach dem mit Preisen überhäuften "Intimacy" widmet sich Patrice Chéreau einem der elementarsten Themen unserer menschlichen Existenz: der Angst vorm Sterben und dem Zerfall unserer leiblichen Hüllen - und der schieren Hilflosigkeit und latenten Panik, die damit einherzugehen weiß.
Thomas ist Mitte dreißig und leidet an einer seltenen, unheilbaren Blutkrankheit. Sein jüngerer Bruder Luc steht ihm, zuerst zwar nur widerwillig, im Krankenhaus und am Sterbebett als einziger bei.
"Sein Bruder" ist ein bisweilen nur sehr schwer erträgliches Werk, gerade weil es sich der pathetischen Aufweichung, mit der das Hollywood-Kino üblicherweise an das Thema Tod herangeht, konsequent zu entziehen vermag. Chéreaus Annäherung ist eine wesentlich stillere, oft auch schmerzhafte und direkte - und damit eine, die man so schnell auch nicht vergißt. Stark.

Gori Vatra - Feuer!
(Gori Vatra)
Bos/Ö/Türkei/F 2003
105 Min.
Regie: Pjer Zalica
Darsteller: Enis Beslagic, Bogdan Diklic, Sasa Petrovic u. a.
Tesanj ist außer Rand und Band. Tesanj: ein verschlafenes Nest irgendwo im Post-Bürgerkriegs-Bosnien. Außer Rand und Band: weil der Präsident der Vereinigten Staaten seinen Besuch angekündigt hat. Und weil jener eben nicht George W. Bush, sondern in diesem Fall noch Bill Clinton heißt. Die versammelte Gemeinde, allen voran ihr Bürgermeister, stürzt sich deswegen hektisch in diverse Aktivitäten, die ihre kleinen und größeren Übel (Menschenhandel, Prostitution) unter den Teppich kehren sollen. Nebenbei gilt es auch die immer noch vorhandenen Spannungen der bosnisch- und serbischstämmigen Bewohner untereinander zu überspielen. Teils bitterböse, teils ebenso anrührende Balkansatire.

Dirty Dancing 2
(Dirty Dancing: Havana Nights)
USA 2003
100 Min.
Regie: Guy Ferland
Darsteller: Diego Luna, Romola Garai, Sela Ward u. a.
Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht.
Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht.
Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht.
Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht.
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Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht.
Leider doch.
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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