Games_Counterstrike

Aus alt mach alt

Das wohl bekannteste und noch immer beliebteste Online-Game wagt sich nun auf die Xbox, um das Microsoft-Netz zu infiltrieren. Doch kann es den Erfolg des PC-Games fortsetzen?    27.01.2004

Es gibt Hunderte optisch ansprechendere Shooter, von denen so gut wie jeder Online-tauglich ist. Und doch schafft es ein Game, das mittlerweile gute fünf Jahre auf dem Buckel hat, immer noch, die Herzen der Gamer höher schlagen zu lassen. Die Rede ist natürlich von "Counterstrike". Woher dieses Spiel seinen Reiz bezieht, ist schwer erklärbar, aber jeder, der es einmal gespielt hat, kommt so schnell nicht mehr davon los.

Die Xbox-Version wurde mit ein paar völlig neuen Levels ausgestattet, sonst ist alles gleichgeblieben. Leider. Die Optik sieht nämlich genauso aus wie vor fünf Jahren. Hochauflösende Texturen, geschmeidige Animationen und eine fordernde künstliche Intelligenz sucht man hier ebenso vergebens wie die Wahrheit in den Reden des US-Präsidenten. "Rainbow Six 3" hat gezeigt, wie ein modernes Game auszusehen hat. Der Singleplayer-Modus ist sowieso nur dazu gedacht, sich mit den Maps vertraut zu machen, da sich die Gegner hier allenfalls als Kanonenfutter entpuppen. Am Anfang jeder Runde erwirbt man seine Ausrüstung; das dazugehörige Kaufmenü wurde sehr gut umgesetzt und läßt den Einkauf mittels des linken Analogsticks zügig vonstatten gehen. Die Handhabung der Waffen im Kampf selbst ist hingegen ein Krampf. Das Anvisieren eines Gegners dauert viel zu lange, da der Analogstick zu stark reagiert. "Counterstrike" lebt jedoch vom rasanten Tempo - und dadurch verliert die Xbox-Version eine ganze Menge an Geschwindigkeit und Atmosphäre. Der Online-Modus ringt "CS"-Veteranen ob des lahmen Ablaufs und des mühsamen Zielens allenfalls ein müdes Lächeln oder gar einen Lachkrampf ab.

Liebe Entwickler, wenn man ein fünf Jahre altes PC-Spiel für eine Konsole konvertiert, benötigt man keine hellseherischen Fähigkeiten, um vorhersagen zu können, das "des nix wird" - schon gar nicht, wenn man vom Endverbraucher den stolzen Preis von 60 Euro dafür verlangt.

Wem "Rainbow Six 3" zu realistisch ist, der sollte "Counterstrike" vielleicht einmal probespielen. Allerdings hat Ubisofts Kracher in allen Belangen die Nase vorn, und dem Verfasser dieser Zeilen fällt kein Grund ein, warum man zu "CS" greifen sollte, wenn man die Wahl zwischen den beiden Games hat. Außer vielleicht, man ist Nostalgiker.

Christian Krenn

Counterstrike

ØØ


(Valve/Microsoft)

erhältlich für Xbox

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