Games_Earth 2160

Battlefield Earth

Die Zukunft: vier komplett unterschiedliche Rassen, ein stark verzweigter Technologiebaum, ein jeden Rahmen sprengender Spielumfang - und eine Optik, die heller strahlt als die Sonne.    05.09.2005

Als das Vorgänger-Game "Earth 2150" im verwichenen Jahrtausend auf den Markt kam, schlug es ein wie eine Bombe. Atemberaubende Optik, spannende Story, knackige Missionen und jede Menge Freiheiten bei der Einheitenerstellung brachten Freude in die Herzen aller Strategie-Fans. Fast still und heimlich und (zum Glück) ohne künstlichen Hype tauchte vor kurzem der Nachfolger in den Verkaufsregalen auf. Da stellt sich die Frage: Welche Features haben es in den neuen Ableger geschafft - und welche wurden gar verbessert?

 

Als erstes sticht die bombastische Optik des Titels ins Auge. Davon können sich Konkurrenztitel ein Scheibchen abschneiden - vor allem, weil "Earth 2160" trotzdem kein Hardware-Fresser ist.

Eine weitere angenehme Überraschung ist die hervorragende Synchronisation. Durch die Verpflichtung bekannter Synchronstimmen (zum Beispiel der von Bruce Willis) kann man "Earth 2160" unbesorgt in der deutschen Fassung spielen, ohne Ohrenbluten zu bekommen. Hier wurde eindeutig nicht am falschen Fleck gespart. Der Gesangspart in der Hintergrundmusik ist hingegen äußerst gewöhnungsbedürftig; eigentlich würde man sich ihn am liebsten abgewöhnen. Aber glücklicherweise kann man ihn ja abschalten und sich instrumental berieseln lassen.

 

Die vier spielbaren Parteien unterscheiden sich deutlich voneinander, was vor allem Multiplayer-Fans freuen wird. Jede der Rassen hat eine Kampagne mit etwa sieben Missionen zu bewältigen. Das klingt nach nicht besonders viel - allerdings spielt man an nahezu jeder Mission mehrere Stunden, sodaß man insgesamt mit mindestens 70 bis 80 Spielstunden rechnen kann.

Auch sonst geizt das Game nicht im Umfang. Ein 140seitiges Handbuch, ein mitgelieferter Soundtrack sowie eine wunderschöne Verpackung stechen ordentlich aus dem Einheitsbrei heraus. Dazu wird noch ein eigener, wahrlich gigantischer Technologiebaum für jedes Volk mitgeliefert. So sammelt man Pluspunkte ...

Was das Spiel eindeutig vom Rest des Genres abhebt, ist die Möglichkeit, jede Einheit selbst zu konstruieren, vom Chassis über die Panzerung bis zur Bewaffnung. Hier sind dem Spieler nur durch die eigene Phantasie und die erforschten Technologien Riegel vorgeschoben.

 

Etwas nervend ist die uneinheitliche Marschgeschwindigkeit bei Gruppenbildungen. So kann es passieren, daß schnelle, leichtere Einheiten an der Front aufgerieben werden, während die schweren Kolosse noch nicht einmal den halben Weg dorthin zurückgelegt haben. Zwar kann man dies manuell beheben, doch lästig bleibt es trotz allem. Auch fehlende Formationen trüben ein wenig das sonst so perfekte Bild.

Dazu kommt noch der deftige Schwierigkeitsgrad. Das Stein-Schere-Prinzip wird hier beinhart, wenn nicht gar brutal durchgezogen. Einsteiger werden sich Frusterlebnisse kaum ersparen können. Somit richtet sich "Earth 2160" ganz klar an erfahrene Strategen und waschechte Profis.

Der Multiplayer-Modus scheint leider noch ein paar Probleme zu haben: Abstürze und nicht synchron laufende Gefechte trüben hier den Spielspaß ordentlich. Auch ein mittlerweile verfügbarer Patch konnte bis jetzt keine nennenswerte Linderung bieten. Wir hoffen auf baldige Besserung.

 

Trotzdem rechtfertigt allein die Einzelspielerkampagne mit ihrem gigantischen Umfang, der mitreißenden Story und der phantastischen Vielfalt den Kauf dieses Strategie-Meisterwerks. Über die kleinen Mängel bei der Steuerung kann man da leicht hinwegsehen; nur jene Spieler, die es vor allem auf den Multiplayer-Modus abgesehen haben, sollten lieber das Erscheinen des nächsten Patches abwarten.

Christian Krenn

Earth 2160

ØØØØ 1/2


(Reality Pump/Zuxxez)

erhältlich für PC

 

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