Kino_Kino-News KW 45/2004

Lauter halbe Sachen

Werden Sie lieber nicht Zeuge, wie gleich zwei renommierte SF-Marken ohne Gespür für Atmosphäre und Spannung demoliert werden. Auch sonst gibt´s wenig Sehenswertes.    04.11.2004

 

Christoph Prenner

Alien vs. Predator


USA 2004

127 Min.

Regie: Paul W. S. Anderson

Darsteller: Sanaa Lathan, Raoul Bova, Lance Henriksen u. a.

 

Kampf der Titanen. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

Links:

Keine halben Sachen 2 - Jetzt erst recht

(The Whole Ten Yards)


USA 2004

99 Min.

Regie: Howard Deutch

Darsteller: Bruce Willis, Matthew Perry, Amanda Peet u. a.

 

Ein weiteres Kapitel aus der unendlichen Reihe: "Fortsetzungen, die die Welt nicht braucht". Wer also glaubt, "Alien vs. Predator" sei schon der Tiefpunkt dieser Kinowoche, den wird das Sequel des schon vor vier Jahren nicht sonderlich unterhaltenden "Keine halben Sachen" eines Schlechteren belehren. Wieder ist Bruce Willis der Auftragskiller (im Ruhestand) Jimmy "Die Tulpe" Tudeski, der nun seinem nervigen Ex-Nachbarn (Matthew Perry), dessen Frau entführt wurde, zu Hilfe kommen soll. Jux und Slapstick inklusive.

Erwartet man sich jetzt harmloses Entertainment der Marke "B-Movie mit A-Besetzung", das sich versehentlich in die Kinos verirrt hat, dann sei man gewarnt. Platter, holpriger geschrieben, schlichtweg nervtötender oder unlustiger als "Keine halben Sachen 2" kann selbst eine "Direct-to-DVD"-Komödie nicht sein. Das dürfte wohl auch Mr. Willis eingesehen haben, denn so unmotiviert sah man ihn schon lange nicht mehr auf der Leinwand herumdackeln. Mist zum Quadrat.

 

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Darf ich bitten?

(Shall We Dance?)


USA 2004

100 Min.

Regie: Peter Chelsom

Darsteller: Richard Gere, Jennifer Lopez, Susan Sarandon u. a.

 

Selbstverwirklichung im Wiegeschritt. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

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Das Geheimnis der Frösche

(La prophétie des grenouilles)


F 2003

90 Min.

Regie: Jacques-Remy Girerd

 

Die Bibelgeschichte von der Arche Noah als poetischer Zeichentrickfilm: Nachdem eine Sintflut innerhalb von 40 Tagen alles Leben auf der Erde weggeschwemmt hat, treiben ein Bauer, seine schwarze Frau sowie zwei Kinder mitsamt allen Tierpärchen in ihrer Arche auf den Fluten. Die erwarteten Zwiste und Reibereien lassen nicht lange auf sich warten ...

Als farbenprächtige Fabel mit dem obligatorischen pädagogischen Mehrwert hebt sich Jacques-Remy Girerds handgezeichneter Trickfilm wohltuend vom Disney-Kitsch ab. An die Großtaten eines Studio Ghibli (wie z. B. "Prinzessin Mononoke" oder "Spirited Away") kommt er dennoch nicht heran.

 

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Info Wars


Ö 2004

90 Min.

Regie: Sebastian J. F.

Darsteller: Larry Tuxburry, Ricardo Dominguez, Etoy Zai u. a.

 

"Ein Film über Gier, Täuschung und Zwist" heißt es auf der Homepage von "Info Wars". Klar: Hier geht´s ums Internet. In dieser ambitionierten österreichischen Doku kommen diverse Vertreter der Online-Generation zu Wort, die in ihrem Kampf für Meinungsfreiheit und Bürgerrechte in den letzten Jahren häufig mit Regierungen, Konzernen und Aufsichtsbehörden zusammengekracht sind. Einer davon ist der Norweger Jon Johansen, der den DVD-Kopierschutz in kurzer Zeit mit einem kleinen Programm ausgehebelt hat und dafür von der MPAA (Motion Picture Association of America) aufs Wildeste verklagt wurde. Zu sehen ist auch das Kollektiv ®tm ark, das mit dem Hacken von Dubyas Website für Aufsehen sorgte. Sie alle gehen der Frage nach, wieviel Freiheit Internet und Informationsgesellschaft wirklich bieten dürfen, wenn es nach den mächtigen Playern dieses Planeten geht.

 

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