Games_Empire Earth II

Das Empire schlägt zurück?

Im Gegensatz zu Hollywood-Fortsetzungen, die meist ins Auge gehen, fallen Spiele-Nachfolger oft besser als das Original aus. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel ...    16.06.2005

Es war einmal ein gutes, anspruchsvolles, spielerisch herausforderndes Spiel. Die Optik eindrucksvoll, die Steuerung intuitiv gestaltet - und selbst die Kampagnen, die mehrere Völker über Jahrtausende auf ihrem Weg begleiteten, waren abwechslungsreich und durchwegs gelungen. Und da das Game auch ein finanzieller Erfolg wurde, mußte man nicht unbedingt Betriebswirtschaft studiert haben, um zu wissen, daß ein Nachfolger nur eine Frage der Zeit war. Gesagt getan, liegt seit einigen Wochen nun Teil Zwei des Echtzeitstrategie-Klassikers "Empire Earth" vor.

Vom Erfolgsrezept des Originals ist allerdings wenig übrig geblieben: Horrende Hardwareanforderungen, zeitgeschichtliche Fehler en masse (Kavallerie im tiefsten Mittelalter, Panzer in der Zeit der Industrialisierung, etc.), grauenhafte Steuerungsprobleme, kaum Einheiten- und Gebäudevielfalt (laut Packung und Handbuch über 500 - ein guter Witz ...) sorgen für Sorgenfalten auf der Stirn der geneigten Strategen. Böse Zungen mögen jetzt behaupten

"Empire Earth 2" ist ein Schnellschuß, ein übereilt zusammengeschustertes Game, das dazu dienen soll, der dummen Kundschaft Geld aus der Tasche zu ziehen. Damit hätten sie wahrscheinlich recht.

Falls Sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden - kaufen Sie diesen Titel nicht. Spenden Sie das Geld lieber an wen auch immer sie möchten. Sie werden dabei garantiert mehr Freude empfinden als Ihnen der Erwerb dieses Spiels jemals bescheren könnte.

Fans der Echtzeitstrategie sollten lieber noch ein wenig auf das sehnlichst erwartete "Age of Empires 3" warten oder den ersten "Empire Earth"-Teil kaufen (falls noch nicht im heimischen Regal zu finden), der mittlerweile um ein paar läppische Euros im Fachhandel zu haben ist.

Christian Krenn