Games_Otogi 2 - Immortal Warriors

Die Unsterblichen

Beim Nachfolger des Xbox-Exklusivtitels ist es erneut die Kombination aus Mystik, Grafikpracht und konstanter Action, die einen den Controller nicht mehr aus der Hand legen läßt.    05.04.2005

Erneut wird der vom ersten Teil bekannte Raiko aus dem Totenreich zurückgeholt, um seine Kräfte mit den Höllenwesen zu messen. Diesmal hat er gleich fünf schlagkräftige Freunde mitgebracht, was das Geschehen deutlich auflockert - denn jeder der sechs unsterblichen Krieger erfordert eine differenzierte Herangehensweise. Während der axtschwingende Kintoki ein wahrer Koloß im Nahkampf ist, beherrscht er kaum Magie und hat es gegen schnelle und fliegende Gegner dank seiner Schwerfälligkeit nicht gerade leicht. Raikoh ist eine perfekte Mischung aus Kampfkraft, Magie und Schnelligkeit; somit der ideale Einstiegscharakter für alle Unerfahrenen. Die anderen magiebegabten Charaktere haben es im Allgemeinen schwerer, vor allem zu Beginn des Spieles, wenn ihr Zauberarsenal noch sehr schwach ausgeprägt ist. Denn "Otogi 2" ist noch mehr als sein Vorgänger Action in Reinform. Wer auf fast durchgehendes Dämonenverhauen steht, wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen. Kaum hat man einen Level betreten, schweben und laufen schon die ersten Gegner auf einen zu. Und danach geht es im selben Tempo weiter. Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht.

Die Grafikpracht, die es einem dabei um die Ohren haut, ist schier überwältigend. Wirft man einen Gegner mit einem kräftigen Schwert-/Axthieb an eine Haus- oder Felswand, zerspringt er und hüllt den Bildschirm in Tausende kleine Partikel in unterschiedlichen Farbvariationen, die sich nur langsam auflösen. Da man fast ständig von mehreren Dämonen bedroht wird, ergibt sich nach und nach fast ein Silvesterfeuerwerk. Die Entwickler haben es wahrlich geschafft, die Hardware der Xbox ein Stück weiter auszureizen, ohne störende Ruckler wohlgemerkt.

 

Zwei Kritikpunkte waren es, die das hervorragende Gesamtbild des Vorgängers etwas gedrückt haben. Zum einen war das die fehlende Abwechslung, die nun dank der fünf zusätzlichen Charaktere vorhanden ist. Es macht durchaus Spaß, Level die nach dem erstmaligen Durchspielen freigeschalten sind, mit anderen Charakteren zu durchwandern und neue Strategien zu erforschen. Das Problem mit der Kameraführung ist aber nach wie vor nicht gelöst worden. Immer noch kämpft man in den hektischen Auseinandersetzungen neben allerlei Feinden auch mit der manuellen Nachjustierung der Kameraposition, um sich einen optimalen Blickwinkel zu schaffen. Hat man diesen endlich eingestellt, muß man schon wieder in eine andere Richtung laufen und das Ganze beginnt von vorne. Die automatische Kamerafixierung auf einen Gegner hilft da leider überhaupt nicht weiter. Bei einem möglichen Nachfolger muß dieses Problem dringend behoben werden. Da es sich auf den Spielspaß kaum auswirkt, kann man diesmal noch ein Auge zudrücken.

Was man dem Spiel allerdings wirklich Übel nehmen muß, ist das Zeitlimit, das für jeden Level zur Verfügung steht. Die Kämpfer können nur eine bestimmte Zeit in der Welt der Lebenden verbringen und die ist meist recht knapp bemessen. Manchmal wünscht man sich in den wunderschönen Levels ohne Zeitdruck herumzuspazieren zu können, und wenn es nur wäre, um sich an der Pracht, die die Entwickler geschaffen haben, so richtig satt zu sehen.

Trotz allem hat "Otogi 2" eine deutliche Steigerung durchlebt und die fünf neuen Charaktere bringen zusätzliche Würze ins Gameplay. Fans des Vorgängers und Freunde zünftiger Action können hier bedenkenlos zugreifen. Auf der Xbox gibt es momentan sicher kein besseres Actionspiel.

Christian Krenn

Otogi 2 - Immortal Warriors

ØØØØ 1/2


(FromSoftware/SEGA/SevenM)

erhältlich für Xbox

 

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