Cold Creek Manor - Das Haus am Fluß
Ø
(Cold Creek Manor)
USA 2003
118 Min.
dt. Fassung und engl. OF
Regie: Mike Figgis
Darsteller: Dennis Quaid, Sharon Stone, Stephen Dorff u. a.
Man kann leicht aus einem guten Drehbuch einen schlechten Film machen, aber nie aus einem schlechten Drehbuch einen guten Film. Dieser Satz scheint in Hollywood längst vergessen zu sein. 12.02.2004
Die Idee ist alt: Eine Familie zieht aus der Stadt in ein altes Landhaus. Das Haus ist wunderschön, renovierungsbedürftig und birgt das Geheimnis eines grausamen Verbrechens. Plötzlich taucht der frühere Besitzer auf, will sich einschleimen und dann alle abschlachten. Fast gelingt ihm das auch, doch am Schluß wird er nach erbittertem Kampf vom Dach geworfen. Hoppla, jetzt habe ich den Schluß verraten! Doch das macht nichts - wer einen dieser Filme gesehen hat, hat alle gesehen.
"The Perfect House Hides the Perfect Crime" heißt es auf dem Filmplakat zur "Cold Creek Manor - Das Haus am Fluß". Doch da ist nichts perfekt: Das Haus ist ganz nett, aber das Verbrechen wirklich plump. Ein schlichtes tiefes Loch muß als Versteck für die Leichen herhalten. Spuren verwischen ist langweilig, und der mitwissende Vater wird erst erstickt, nachdem er alles ausgeplaudert hat.
Mike Figgis, der schon mit so tollen Filmen wie "Leaving Las Vegas" gezeigt hat, daß er sein Handwerk beherrscht, hatte auch zu diesem Werk einige gute Ideen. Bei manchen davon kann er sich auch glücklicherweise nicht genügend beherrschen, um sie subtil genug einzusetzen. So kann man etwa filmtechnisch einiges lernen. Und auch Juliette Lewis mit der schrecklichsten Frisur aller Zeiten entstellt zu sehen, ist wirklich sehenswert. Und man wird bei seinen Betrachtungen nie durch so etwas wie neue, unbekannte Handlungselemente abgelenkt. Ein "Best of" bewährter Klischees, das perfekte Studienobjekt sozusagen. "Cold Creek Manor" ist ideal, um solides Handwerk moderner amerikanischer Filmkunst zu studieren - und zudem ein ideales Beispiel dafür, daß gute Ideen Zeit zum Reifen brauchen. Aber diese Zeit ist in der Massenproduktion von Hollywood recht knapp. Denn wir warten ja alle schon gespannt auf den nächsten Film vom verwunschenen Haus.
Cold Creek Manor - Das Haus am Fluß
Ø
(Cold Creek Manor)
USA 2003
118 Min.
dt. Fassung und engl. OF
Regie: Mike Figgis
Darsteller: Dennis Quaid, Sharon Stone, Stephen Dorff u. a.
Ein Biologe spricht offen über Sex und wird zum Aufklärer einer Nation. Der Regisseur Bill Condon hat Dr. Alfred Kinsey nun ein filmisches Vermächtnis geschaffen.
Eine schöne junge Frau torkelt durchs Leben, das anderen dadurch genommen oder neu geschenkt wird. Und ein uralter Fisch hört trotz seiner Schlachtung nicht zu erzählen auf.
Nach privaten Kümmernissen und politischen Aktionen liefern die Herren mit großer Verspätung ihre neue CD ab. In ihrer Modernität und Ursprünglichkeit erinnert sie an Früheres.
Wenn man bei Arthouse-Kino die Festival-Herzlungenmaschine abeschaltet, tritt meist der filmische Hirntod ein. So auch bei Philip Grönings Liebelei.
Er hat mit allen Grauslichkeiten und Perversionen gespielt - was soll da noch kommen? Doch der Schockrocker findet immer neue Unappetitlichkeiten. Gott sei Dank.
Mißverständnisse prägen das menschliche Zusammenleben - und das zwischen Mensch und Tier erst recht. Genau die machen diesen Film aber auch sehr spannend.
Kommentare_