Kolumnen_Faction News 5/2007

Let it snow, let it snow, let it snow!

Die Österreicher lieben Schnee in wirklich jeder Form, eine ehemalige Graphik-Designerin aus Wien kurbelt die Elektrobranche an, und betrügerische Buchmacher sind auf den Windhund gekommen.    27.11.2007

Erfundene Geschichten sind eh die besten! Und weil sich der EVOLVER keine Nachrichtenagenturen leisten kann und will, müssen die Autoren die wichtigsten Entwicklungen und heißesten Trends schlichtweg selbst ersinnen. Das Ganze nennen wir dann "Faction" (= Facts + Fiction). Gegendarstellungen zu erfundenen Stories, deren Bezug zur Wirklichkeit rein zufällig ist, bringen wir trotzdem gerne!

EVOLVER-Redaktion

• Wettmafia manipuliert Quoten: mitverdienen?


Eine Bande von Wettbetrügern bringt die großen europäischen Buchmacher seit einigen Tagen in Schwierigkeiten. Offenbar haben die Betrüger mit Sitz in Leoben und Nürnberg gezielt Praktikanten in die Zentralen von Firmen wie betandwin und Sportingbet eingeschleust. Diese durften dann während der tipschwachen Nachtzeiten die Quoten auf exotische Sportereignisse wie Windhundrennen in Neuseeland oder südamerikanische Fußball-Ligen anpassen. Dabei haben die betrügerischen Praktikanten offenbar die Quoten für haushohe Favoriten verdoppelt. Hätte man beispielsweise 1000 Euro auf den Sieg des uruguayischen Fußball-Serienmeisters Penarol gegen einen schwachen Aufsteiger gesetzt, so hätte man 2000 Euro wiederbekommen. Die Buchmacher dementieren, daß bei ihnen gepfuscht wird. Dagegen rät ein vorbestrafter Insider EVOLVER-Lesern: "Haben Sie ein Auge auf Windhundrennen in Australien und die venezolanische erste Liga!"

• Jeder dritte Österreicher hat schon gekokst - Statistik spaltet die Nation


Die innere Einheit des Landes steht auf dem Spiel: Eine Statistik der Uni Graz enthält so brisante Daten, daß das beauftragende Institut für Landeskunde und -kultur die Herausgabe verweigert. In dem gut 50 Seiten starken Dossier stehen überraschende Erkenntnisse: 41 Prozent der österreichischen Männer haben "mindestens einmal Analverkehr aktiv praktiziert". Fast ein Viertel der Österreicherinnen finden ihre Männer unattraktiv und betrügen sie deswegen - und jeder dritte männliche Bürger hat schon einmal Kokain zu sich genommen. "Wir haben nur nach Tabuthemen gefragt und mehr als zwei Jahre an dem Leitfaden gearbeitet", sagt Professor Peter Leithold vom zuständigen Institut. Die Umfrage basiere ausschließlich auf schriftlichen Antworten. Die Ergebnisse seien "zuverlässig, belastbar und äußerst schockierend für ein zivilisiertes Land". Sechs von zehn Österreichern finden: "Hitler wäre besser für unser Land als Schüssel oder Gusenbauer." Immerhin 18 Prozent der Befragten haben angegeben, "nach der Schule nie wieder ein Buch zu Ende gelesen" zu haben.

• Lampe, Handy, Fernseher ... alles ohne Strom: Kurbelshop eröffnet


Tamara Lenzer strahlt übers ganze Gesicht. Die 33jährige gelernte Graphik-Designerin hat am 5. November ihren ersten Laden eröffnet, den Kurbelshop. Das Geschäft führt moderne Unterhaltungs-, Haushalts- und Kommunikationselektronik, die ohne Steckdose funktioniert. "Umweltbewußt und sparsam - das Konzept hatte ich schon lange vor der aktuellen Ökowelle", sagt Tamara, die vor zwei Jahren ihren damaligen Chef, den Chef eines Fair Trade-Shops, wegen sexueller Nötigung verklagt hat. Ihren wirtschaftlichen Neustart unternimmt die smarte Lenzer in Wiens Haupteinkaufsstraße, der Mariahilfer Straße. Zur Eröffnung seien mehr als 3000 Kunden durch das gut 70 Quadratmeter große Geschäft gelaufen: "Gekauft haben leider nicht alle", sagt die Geschäftsfrau. Am meisten interessierte die Kunden eine Kurbel-Solar-Waschmaschine, die im Sommer für eine volle Ladung nur zehn Minuten lang angekurbelt werden muß. Das Gerät kostet zwar 4500 Euro, "die Differenz zu einem vergleichbar guten strombetriebenen Waschvollautomat haben Sie aber nach fünf Jahren wieder herinnen", so Lenzer. "Das Ozonloch und der Tropenwald sehen Sie auch lieber kurbeln!"

• Helmut Kohls wahre Tagebücher aufgetaucht


Dem renommierten Antiquariat Fenke in Hamburg sind Anfang Oktober zwei Kladden angeboten worden, in denen der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in den Jahren nach der Wiedervereinigung seine Memoiren skizziert hat. Im Stile von Wochenberichten seien die Aufzeichnungen gehalten, die Hermann Fenke, der Leiter des Antiquariats, fast zwei Stunden mit einem Handschriftenexperten begutachten durfte. Die osteuropäischen Zwischenhändler erklärten, daß Kohl die Tagebücher wohl nicht gut entsorgt habe; Fenke glaubt eher an einen Zusammenhang mit dem Raubüberfall auf das Feriendomizil der Kohls am Wolfgangssee im Jahre 1996. Brisant wären die Aufzeichungen vor allem für die Zeit der CDU-Spendenffäre mit ihren bis heute nicht genannten Firmennamen. Selbst in einem extra einberufenen Untersuchungsausschuß weigerte sich der heute 77jährige Kohl damals, die Spender von fast zwei Millionen DM zu nennen. Experten vermuten verdeckte Schmiergeldzahlungen um die Übernahme der Leuna-Raffinerie durch einen französischen Mineralölkonzern. Unter den Titeln "Meine Tagebücher" und "Erinnerungen" hat Kohl bereits ganz offiziell seine Memoiren veröffentlicht - bei diesen Werken handelt es sich aber eher um Abrechnungen als um eine ehrliche Aufarbeitung seiner Vergangenheit.

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