Spätzeit
Ein bißchen Kunst muß sein: Die Wiener Galerie Stalzer wird in Kürze Thomas Redls "Spätzeit" unter ihre Fittiche nehmen. Die Rauminstallation mit Bodenobjekt, Text und Video bedient sich der dortigen architektonischen Situation: ein l-förmiger Raum, dessen Längsseite sich zur Straße öffnet.
Das zentrale Element der Ausstellung ist raumfassend: ein Becken aus Stahlblech, gefüllt mit dunklem Wasser, davor ein Boden aus Stahlblechplatten. Die Platten sind nahtlos zum Becken; somit werden Becken und Bodenplatten ein Element.
Ein Auszug des Paul Celan gewidmeten Textes "Spätzeit" spiegelt sich im Wasserbecken, wird mittels Siebdruck von Andreas Stalzer an die Wand realisiert und erscheint doppelt spiegelverkehrt. Nur in der Spiegelung des Wassers kann man ihn lesen.
Auch den Betrachter bezieht Redl in seine Rauminstallation mit ein: Je nach seiner Position sieht er andere Spiegelungen. Der zentrale Punkt bleibt jedoch der Moment, in dem man den Wandtext vollständig lesen kann. Durch Schritte auf dem Stahlblechboden entstehen auf dem Wasser kleine Wellen, die die Spiegelung irritieren. Kommt der Betrachter "zur Ruhe", beruhigt sich auch die Wasseroberfläche.
Zusätzlich wird Robert Stieglers dazugehörige Komposition - ein Duett für zwei Violinen mit Sprecher und Gesang - uraufgeführt.
Wann?
Die Eröffnung: Mittwoch, 23. Jänner, 19 Uhr
Die Ausstellungsdauer: 24. Jänner bis 24. Februar
Die Uraufführung des Musikstücks: Donnerstag, 31. Jänner
Wo? Galerie Edition Stalzer, Barnabitengasse 6, 1060 Wien
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