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Lesen, sehen, erleben

Holocaust-Überlebende erzählen, dunkles Wasser spiegelt und: Inspektor gibt´s kan. Unterschiedlicher könnten diese drei Veranstaltungen kaum sein. Einen Besuch sind sie trotzdem wert.    21.01.2008

EVOLVER-Redaktion

Massel - Letzte Zeugen


"Schindlers Liste" hin, "Das Leben ist schön" her - will man Jugendlichen von heute das Grauen des Holocaust anhand menschlicher Schicksale vermitteln, reichen vergleichsweise harmlose Filme bei weitem nicht aus. Die Berliner Journalistin Digne M. Marcovicz hat zu diesem Zweck eine beeindruckende Collage aus oral history, Photos und Zeitdokumenten erstellt; sie filmte und interviewte zwölf Überlebende des Holocaust. Das Ergebnis ihrer Arbeit nennt sich "Massel - Letzte Zeugen" und wird vom Carl-Hanser-Verlag demnächst in Wien präsentiert.

 

Wann? 25. Jänner, 19 Uhr

 

Wo? Schule des Theaters, Hermanngasse 31, 1070 Wien

Links:

Den Tüchtigen gehört die Welt


Er zählt zu den berühmtesten österreichischen Ermittlerfiguren und ist einer der wenigen heimischen Beiträge in Sachen Popkultur: Kottan, der legendäre Kieberer aus der Feder Helmut Zenkers und Peter Patzaks, dargestellt von Peter Vogel, Franz Buchrieser und zuletzt Lukas Resetarits. Obwohl die Serie aus der Geschichte des österreichischen Fernsehens nicht mehr wegzudenken ist, wissen nur die wenigsten, daß ihre Macher seinerzeit auch einen Kinofilm produzierten. Wer "Den Tüchtigen gehört die Welt" noch nie gesehen hat oder endlich auf der großen Leinwand erleben will, sollte sich Ende Jänner bereithalten.

Die Filmzeitschrift "ray" präsentiert den legendären Kottan-Streifen aus dem Jahr 1982 gemeinsam mit dem De-France-Kino in Anwesenheit von Regisseur Peter Patzak und Schauspieler Franz Buchrieser. Mit etwas Glück wird auch Lukas Resetarits bei der Veranstaltung zugegen sein.

 

Wann? 27. Jänner, 14 Uhr

 

Wo? De France, Schottenring 5/Heßgasse 7, 1010 Wien

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Spätzeit


Ein bißchen Kunst muß sein: Die Wiener Galerie Stalzer wird in Kürze Thomas Redls "Spätzeit" unter ihre Fittiche nehmen. Die Rauminstallation mit Bodenobjekt, Text und Video bedient sich der dortigen architektonischen Situation: ein l-förmiger Raum, dessen Längsseite sich zur Straße öffnet.

Das zentrale Element der Ausstellung ist raumfassend: ein Becken aus Stahlblech, gefüllt mit dunklem Wasser, davor ein Boden aus Stahlblechplatten. Die Platten sind nahtlos zum Becken; somit werden Becken und Bodenplatten ein Element.

Ein Auszug des Paul Celan gewidmeten Textes "Spätzeit" spiegelt sich im Wasserbecken, wird mittels Siebdruck von Andreas Stalzer an die Wand realisiert und erscheint doppelt spiegelverkehrt. Nur in der Spiegelung des Wassers kann man ihn lesen.

Auch den Betrachter bezieht Redl in seine Rauminstallation mit ein: Je nach seiner Position sieht er andere Spiegelungen. Der zentrale Punkt bleibt jedoch der Moment, in dem man den Wandtext vollständig lesen kann. Durch Schritte auf dem Stahlblechboden entstehen auf dem Wasser kleine Wellen, die die Spiegelung irritieren. Kommt der Betrachter "zur Ruhe", beruhigt sich auch die Wasseroberfläche.

Zusätzlich wird Robert Stieglers dazugehörige Komposition - ein Duett für zwei Violinen mit Sprecher und Gesang - uraufgeführt.

 

Wann?

 

Die Eröffnung: Mittwoch, 23. Jänner, 19 Uhr

Die Ausstellungsdauer: 24. Jänner bis 24. Februar

Die Uraufführung des Musikstücks: Donnerstag, 31. Jänner

 

Wo? Galerie Edition Stalzer, Barnabitengasse 6, 1060 Wien

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