Kaiser Chiefs - Off With Their Heads
ØØØ
(Photo © Jocelyn Bain)
Universal (GB 2008)
Überall ist gerade zu lesen, daß die Kaiser Chiefs unter dem "Fluch des dritten Albums" stehen - aber "Off With Their Heads" ist bereits das vierte Werk. Allerdings hat die Band aus Leeds wirklich ein Problem: Immer noch tönt es "Ruby, Ruby, Ruby" aus allen Pop-Radiostationen. Während das nach dem größten südafrikanischen Fußballclub benannte Quintett auf der Insel konstant mit allen Singles in den Charts auftauchte, ist "Ruby" in Resteuropa mit Abstand der Über-Hit. Aber auch in Britannien hat es der Song als bislang einziger auf die Pole-Position geschafft. Das spaltet die Fans, mancher ruft "Sellout!" und irritiert die Band.
Freilich war schon das Vorgängeralbum "Yours Truly, Angry Mob" ein Ausdruck von Ratlosigkeit. "Off With Their Heads" ist sogar wieder etwas besser, einzelne Tracks funktionieren hervorragend. Hört man aber die komplette CD in einem Rutsch durch, ist zu merken, wie orientierungslos Ricky Wilson und seine Mitstreiter aus der Gegenwart heraus in die musikalische Zukunft blicken. Die Kaiser Chiefs versuchen mit Hard Rock ("Spanish Metal"), Vince-Clarke-80s-Sound ("You Want A History"), seichtem Pop ("Remember You´re A Girl") oder Anklängen an die typische Kaiser-Chiefs-Power-Hymne ("Never Miss A Beat"), everybody´s darling zu sein - was selbst deutlich begabteren Bands nicht gelang.
Kommentare_