Musik_Heaven Shall Burn - Antigone

Brenn Himmel, brenn!

Nicht immer, wenn es brennt, sind Rammstein schuld. Eine andere deutsche Band zeigt, daß gut gemachter Metalcore auch keineswegs von Hatebreed stammen muß.    04.06.2004

Ganz sicher ist sich der Autor dieser Zeilen zwar nicht - aber soweit ihm bekannt ist, war Thüringen bisher mehr für seine Bratwürstl bekannt als für knallharten Metalcore, wie man ihn bisher eigentlich nur von Kapellen wie Killswitch Engage und den großartigen Hatebreed kennt.

Mit dem vorliegenden Schwer(st)metallbatzen namens "Antigone" brauchen sich die fünf Herrschaften aus eingangs erwähntem deutschen Bundesland jedenfalls nicht hinter ihren Vorbildern zu verstecken. Im Gegenteil: Der weithin bekannten Mischkulanz aus Hardcore und Thrash-Metal mischen Heaven Shall Burn noch eine gesunde Mischung Deathmetal-Gefudel nebst ein paar ganz geringfügigen Anleihen von Slipknot hinzu - und fertig ist das wohlschmeckende Headbang-Menü für all jene, die nicht nur die immer gleiche Metal-Posing-Einheitssuppe löffeln wollen.

Wo so manche unter dem Heftigkeits-Gütesiegel firmierende Band mittlerweile entweder nur noch peinlich ist und durch schwachsinniges Herumposen nebst idiotischer Gesichtsmalerei glänzt oder seit Ewigkeiten an den ewig gleichen Pfui-Teufel-Crossover Gitarrenriffs herumzuzelt (kein Mensch hat jetzt H-Blockx gesagt...), öffnen Heaven Shall Burn endlich mal wieder ein delikates Metal-Pulverfaß, das hoffentlich nur der Vorbote für weitere Schluß-mit-Lustig-Kapellen ohne Schminke ist. Keine satanischen Botschaften, kein dumpfbackiges Herumgeprolle, sondern einfach nur zehn wunderbare Nackenbrecher (In- und Outro nicht mitgerechnet), die einem - und das erlebt man mittlerweile leider selten – beim ersten Hören ein erstauntes "Öha" nebst Gänsehautanfällen entlocken.

In Summe gibt es an "Antigone" nichts, aber auch gar nichts auszusetzen, außer man mag vielleicht Metal nicht gar so. Aber da sind Sie dann gefälligst selbst dran schuld...

Christian Holzmann