Helmet - Size Matters
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Interscope/Universal (USA 2004)
Musik_Helmet - Size Matters
Kopfbedeckung
Die lange Wartezeit ist vorbei. Page Hamilton macht unter dem Banner einer der wohl wegweisendsten Bands der Metal-Szene wieder flotte Musik. 25.10.2004
Sieben Jahre ließ sich Page Hamilton Zeit, um unter dem guten Namen Helmet wieder einmal von sich hören zu lassen. Als Mietgitarrist, unter anderem für David Bowie, hatte er ja ausreichend zu tun, und auch sein neues Projekt namens Gandhi machte Hoffnung, verlief dann aber nach ein paar Live-Auftritten und Demotapes ebenso schnell wieder im Sande, wie es entstanden war.
Im Jahre sieben nach "Aftertaste", einem für Helmet-Standards damals eher schwachen Album, meldet sich Hamilton also mit jener Band zurück, die im Metal hohe Standards gesetzt hat. Überraschenderweise ist die neue Platte "Size Matters" äußerst straight, sehr aggressiv und in angenehmer Weise ziemlich roh geworden. Die Überraschung ist umso größer, erinnert man sich nur an das viel zu cheesy und aalglatt produzierte "Aftertaste", von dem böse Zungen gar behaupten, es hätte seinen Albumtitel und Refrains wie "It´s so easy to get bored" verdient. Aber das ist Schnee von gestern. "Size Matters" ist weder käsig und schon gar nicht langweilig, sondern ein hervorragendes Stück Metal, dem höchstens manchmal ein kleines Stück an gefrickeltem Schlagzeug fehlt. Nichts gegen den aktuellen Drummer John Tempesta (Ex-White-Zombie) - doch John Stanier, der keine Lust mehr auf Helmet hatte, ist wohl durch niemanden so leicht zu ersetzen.
Daß angesichts "Size Matters" Unkenrufe zuhauf ertönen würden, war klar. Daß früher sowieso alles immer besser war, ebenso - irgendwann hat auch das berühmte Gulasch mit dem großen Bier nur fünf Schilling gekostet (wenn man den Berichten der betagteren Verwandschaft glaubt). Natürlich kann und sollte man die Rohheit von "Strap It On", die straighte Wut von "Meantime" oder den bösen Jazz-Metal von "Betty" nicht wiederholen, aber Helmet sind auch 2004 immer noch wichtig und dem erfahrenen Musikhörer wesentlich lieber als Bands wie Audioslave, deren einzige Existenzberechtigung in der Vergrößerung von Zielgruppen liegt.
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