Orgy - Punk Statik Paranoia
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D1 (USA 2004)
Vier Jahre mußten vergehen, bis die fünf Herrschaften aus L.A. ihr drittes Album rausrückten. Vom blöden Cover nicht abschrecken lassen - musikalisch ist die CD erstklassig. 08.03.2004
Bekannt wurden Orgy 1998 eigentlich durch eine Coverversion von New Orders "Blue Monday". Äußerst gewagt, denn Coverversionen solch legendärer Songs sind natürlich ein schwieriges Unterfangen. Orgys Version war allerdings durchaus nicht ungelungen, und auch der Rest des Debütalbums "Candyass" durfte sich hören lassen, vermengte die Band doch ihre Vorliebe für 80er-Synth-Geschwurbel mit in der Kniekehle hängenden Metal-Gitarren. Unterstützung fanden sie von keinen Geringeren als den Ober Nu-Metallern Korn, die "Candyass" damals als erste Veröffentlichung ihres frisch gegründeten Labels Elementree präsentierten. Diese Zusammenarbeit war nach dem eher weniger Metal-lastigen "Vapor Transmission" beendet, und Jay Gordon gründete zusammen mit seinem Vater das Label D1, dessen erster Release nun endlich vorliegt.
Um es auf den Punkt zu bringen: "Punk Statik Paranoia" ist Orgys bisher bestes wie auch härtestes Album. Allerdings auch jenes mit dem wahrscheinlich blödesten Cover, das je das Licht der Musikwelt erblickt hat...
Mit dem ersten Track "Beautiful Disgrace" wird jedoch sofort klar, daß es hier gröber zugeht als auf den ersten beiden Orgy-CDs. Schwere Riff-Gewitter in Mollakkorden treffen auf tiefer gestimmte wie verzerrte Bässe, und Jay Gordons zum Teil zwar recht pathetisches, aber zum Glück völlig peinlichkeitsfreies Stimmorgan. Durchgehend schwere Midtempo-Synth-Rocknummern erinnern vom Baß-Sound her zum Teil gar an die ehemaligen Labelkollegen Deadsy, wobei sich die Frage stellt, wer hier jetzt wen beeinflußt.
Wer Alben von Gary Numan oder Flock of Seagulls im Regal stehen hat, mit Bands wie den früheren Zeromancer etwas anfangen kann und auch für härtere Töne ein offenes Ohr hat, wird "Punk Statik Paranoia" lieben. Hat man allerdings keine toleranten Nachbarn, dann sollte bei den beiden herausragenden Songs wie "Obvious" oder "Can´t Stand This" lieber vorher die Kopfhörer aufsetzen, denn die Versuchung, den Verstärker bis zum Anschlag aufzudrehen, ist so groß wie dieses Album.
Orgy - Punk Statik Paranoia
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D1 (USA 2004)
Ärzte-Bassist Rodrigo Gonzales ist ein Mann mit gutem Geschmack. Immerhin überredete er Frank Z. zu einer längst notwendigen Wiederbelebung seiner Band.
Die lange Wartezeit ist vorbei. Page Hamilton macht unter dem Banner einer der wohl wegweisendsten Bands der Metal-Szene wieder flotte Musik.
Deutschland liefert saftiges Metal-Gebretter mit versauten bis undurchschaubaren Texten. Nichts Neues also aus dem Hause Rammstein.
Comebacks legendärer Bands mögen eine feine Sache sein. In diesem Fall wäre es aber besser bei der Legende geblieben...
Nicht immer, wenn es brennt, sind Rammstein schuld. Eine andere deutsche Band zeigt, daß gut gemachter Metalcore auch keineswegs von Hatebreed stammen muß.
Vier Jahre mußten vergehen, bis die fünf Herrschaften aus L.A. ihr drittes Album rausrückten. Vom blöden Cover nicht abschrecken lassen - musikalisch ist die CD erstklassig.
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