Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
Die Grande Nation war schon immer groß darin, kollektiven Unmut kundzutun. Wenn der Präsident aber selbst mit Pflastersteinen schmeißt, schwindet die Lust auf Revolte. 07.04.2006
In Frankreich fühlt man sich dieser Tage in die 60er Jahre zurückversetzt. Nach den Jugendlichen der Vorstädte gehen neuerdings auch Studenten und Gewerkschafter auf die Straße. Ursprünglich ging´s dabei wohl um eine arbeitsrechtliche Sauerei, die sich hinter dem Kürzel einer Viruserkrankung verbirgt (CPE). Aber so genau weiß das heute niemand mehr. Weil kollektive Empörung gut tut und man sich nur mit einem Pflasterstein in jeder Hand und im Feuerschein eines brennenden Autos richtig lebendig fühlt, wurde der Anlaßfall bald vergessen.
"Die 68er haben uns immer vorgehalten, daß unsere Generation nicht mal einen läppischen Republikwechsel zustande brächte", meint Studentenführer Jules Renault, Bürger der mittlerweile fünften Republik - die sechste scharrt schon in den Startlöchern. "Nun ist unsere große Chance gekommen."
Freilich tut man sich ohne einen autoritären General de Gaulle als Widerpart deutlich schwerer als die vorhergehende Generation. Genau das ist offenbar auch der Punkt, an dem die französische Regierung und Präsident Chirac ansetzen wollen. So haben diese Herrschaften kürzlich ihre Lust an der Revolte entdeckt. Sogar der als Hardliner bekannte Innenminister Sarkozy ließ sich beim Schleudern von Pflastersteinen von einem Politmagazin ablichten.
Chirac im Exklusivinterview mit der "Obskuren Presseagentur" (OPA): "Ich wußte gar nicht, wieviel Spaß das macht. Ich fühle mich mindestens 70 Jahre jünger." Premier Villepin assistiert: "Randale und Vandale dienen der körperlichen Ertüchtigung und sind ein wichtiges Ventil für zivile Empörung." Sei der Dampf in der Bevölkerung erst mal abgelassen, könne man eine neue Republik ausrufen und danach in aller Ruhe die geplanten Gesetzesvorhaben umsetzen.
Der Bevölkerung freilich dürfte die Lust an den Demos zum Teil schon vergangen sein. "Es ist unerträglich, wenn man mitansehen muß, wie diese alten Säcke die Polizeikräfte mit Kärcher und schweren Aktenkoffern attackieren." Bekanntlich hatte Sarkozy vor wenigen Wochen noch angekündigt, die Pariser Vorstädte zu "kärchern" und von arbeitsunwilligem Gesindel zu befreien. "Ça me fait chier", kommentiert Studentenführer Renard kurz und bündig. Künftig wird er sich wieder verstärkt seiner Diplomarbeit widmen.
Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
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