Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
Die Landwirte haben ihre Flächenstilllegungsprämien. Wer aber denkt an die armen Literaten? Die EU weiß Abhilfe - gegen Bücherflut und Autoren-Armut. 09.12.2005
Die Frankfurter Buchmesse treibt potentielle Leser alljährlich in die Verzweiflung. "Wer soll das alles lesen?" so der Kommentar eines Besucherin, die auf der abgelaufenen Veranstaltung vor einer unübersehbaren Flut von Neuveröffentlichungen beschlossen hatte, ihren Leseambitionen künftig zu entsagen. Sie war nicht die einzige. Selbst mancher Verleger wußte nicht mehr, was genau er da heuer wieder verlegt hatte.
"Es gibt bessere Wege, als Bücher zu verlegen - und sich hinterher zu ärgern, daß man nicht bereits die Manuskripte verlegt hat", meinte die zuständige EU-Kommissarin am Rande der Messe gegenüber OPA. Und die wären? "Eine Büchervernichtungsprämie. In der Landwirtschaft sind Flächenstilllegungsprämien aufgrund allgemeiner Überproduktion längst an der Tagesordnung. Was dort funktioniert, kann auch in der Literatur ein wirksames Modell zur Bekämpfung des Überangebots sein."
Manche Autoren zeigen sich spontan aufgeschlossen gegenüber dem Angebot: "Das ist ein interessantes Geschäftsmodell, das ich für meinen nächsten Roman gerne in Anspruch nehmen werde", meint etwa der renommierte Bücher-Preisträger Felix Krull, von dessen letzten beiden Romanen 25 Stück verkauft wurden. Insgesamt. Krull: "Die Kritiker zeigten sich geradezu euphorisch. Nur kaufen die leider keine Bücher." Letzten Endes hätte der Verlag mehr Rezensionsexemplare verschickt als Kaufexemplare vertrieben.
Weniger erbaut zeigt sich da schon der Sprecher des Europäischen Buchhandels: "Sinnvoller wäre eine Buchleseprämie für Käufer." Die EU-Bildungskommissarin weist auf die Schwierigkeiten der Durchführung hin. Eine Lösung sei jedoch bereits in Sicht: "Ich könnte mir vorstellen, parallel zur Buchvernichtungsprämie für die Verlage eine Regal- und Stellflächenreduzierungsprämie für den Handel zu schaffen. So käme wieder Luft und Licht an Stelle vollgeräumter Bücherschränke in die Läden." Ebenso ausgelüftet würden dabei dankenswerterweise auch die Hirne der hoffnungslos überforderten Leser.
Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
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