Kolumnen_Breaking the News # 8

Strohsack investiert ins Synchronschwimmen

Fußball konnte er nie recht von Football unterscheiden. Künftig verschiebt der reiche Onkel aus Kanada seine Millionen daher zu den Synchronschwimmerinnen.    13.01.2006

Erfolglos blieb das Millionen-Engagement des kanadischen Konzernchefs mit österreichischen Wurzeln, Franz Strohsack, im heimischen Fußball. Nach dem Ausstieg aus diesem Betätigungsfeld nimmt er die Sache jedoch gelassen: "Manche Dinge lassen sich mit Geld einfach nicht kaufen." Klar, Glück und so ... Strohsack: "Das möchte ich nicht sagen, aber verhungerte Fußballer-Wadeln sind auch mit noch so vielen Euro-Millionen nicht zu vergolden."

Nach dem Ausstieg ist vor dem Ausstieg - soll heißen: Strohsack möchte wieder einsteigen, diesmal jedoch nicht in den Fußball, sondern ins Synchronschwimmen. Konkret sollen 100 Millionen Euro in Jahrestranchen bis 2015 in diesen vernachlässigten Sport fließen. Der Industriemagnat läßt sich offenbar nicht einmal durch die Tatsache beirren, daß es hier zu Lande bis dato keine aktiven Synchronschwimmerinnen gab. "Die Schwimmstars Markus Roggen und Fabienne Nada haben spontan bekanntgegeben, ihre Karriere für eine Synchronschwimmer-Laufbahn an den Spindhaken hängen zu wollen", versichert Strohsack.

"Damit wird Österreich weltweit zur Nummer eins", freut sich Tonio Kröger, Obmann des frisch gegründeten Österreichischen Synchronschwimmerverbandes (ÖSV). "Finanziell stehen uns alle gebotenen Mittel zur Verfügung. Egal, ob es um kosmetische Operationen an den Schwimmerinnen, die Bestechung von Notenrichtern oder das Sponsern eines vorzeitigen Ruhestandes für Mitglieder gegnerischer Teams geht." Kröger ist überzeugt, daß Österreich die Synchronschwimmer-Szene auf Jahrzehnte beherrschen wird. "Die Schifahrer könnten ihre Bretteln einpacken", meint er wörtlich.

Dem Vernehmen nach hat der ORF bereits entschieden, nicht nur Synchronschwimmbewerbe, sondern auch die (Lächel-)Trainings, Nummernauslosungen und die gemeinsamen Duschen nach den Wettbewerben live zu übertragen. Über beste Kontakte zum Küniglberg verfügt man nicht zuletzt deshalb, da zahlreiche Synchronschwimmerinnen - aufgrund enger Verwandtschaft der Tätigkeiten - aus den Reihen der Synchronsprecherinnen kommen werden.

Was aber bewog den stinkreichen Unternehmer, sein Geld in eine bislang als wenig glamourös geltende Sportart zu stecken? Strohsack: "Schon als kleiner Bub faszinierten mich Harmonie, Ruhe und Einklang, den die Sportlerinnen ausstrahlen." Wobei er auch Parallelen zu seinem eigenen Wirken als Spitzenmanager und Visionär sieht: "Wenn man´s genau betrachtet, bin ich eine Art Vorschwimmer. Ich gebe die Linie vor, die andere möglichst genau einzuhalten versuchen. Und dabei immer ein Lächeln auf den Lippen. Das ist das Wichtigste im Leben."

Reinhard Ebner

Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)

Redakteur: Reinhard Ebner


 

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